Würzburg baut eine Grundschule mit Offenem Ganztag am Hubland neu und plant ein „Best-Case-Szenario“

Würzburg baut eine Grundschule mit Offenem Ganztag am Hubland neu und plant ein „Best-Case-Szenario“

WÜRZBURG – Gute Nachrichten für Eltern am Hubland: In diesem Sommer wird der Baubeginn für die neue Grundschule erfolgen. Greift das „Best-Case-Szenario“, können dort ab Schuljahr 2027/2028 bis zu 200 Schülerinnen und Schüler von Jahrgangsstufe 1 bis 4 unterrichtet werden und müssen nicht in die weiter entfernte Mönchberg-Schule ausweichen.

Außerdem soll ein Ganztagsangebot zur Verfügung gestellt werden. Nach fünf Jahren intensiver Bemühungen und ausgearbeiteter Entwurfsplanung hat die Stadt Würzburg Anfang dieses Jahres die schulaufsichtliche Genehmigung für den Neubau von der Regierung von Unterfranken erhalten.

Bürgermeisterin und Referentin für Bildung, Schule und Sport Judith Roth-Jörg und Daniela Schuster, Leiterin des Fachbereichs Schule, stellten interessierten Bürgerinnen und Bürgern am Hubland die Planungen für die zweizügige Schule vor. Etwa 40 junge Eltern hatten viele Fragen, zur Lage der Schule, Parkverhältnissen, Anwohnerdurchfahrten, Straßenübergängen, Schallemissionen, Aufnahme von Schülerinnen und Schülern in die Grundschule, dem Zeitplan, aber auch zur Sporthalle, die die Bürgermeisterin und die Fachbereichsleiterin bei der Präsentation der Pläne beantworteten.

„Wir haben sehr früh Projektsteuerer und Architekten eingesetzt wie auch die eigenen Bauingenieure des Fachbereichs Schule. Denn es war für mich schlichtweg nicht vermittel- und auch nicht einsehbar, dass ein Stadtteil für etwa 5.000 Menschen ohne Grundschule geplant wird“, begründet die Bürgermeisterin das entschlossene Vorgehen. Mit der Bestätigung der Regierung von Unterfranken und prognostizierten Grundschülerzahlen für das Hubland begannen die Planungen und eine frühe Zusammenarbeit mit Stadtplanung, Bauaufsicht, Umweltamt und weiteren städtischen Dienststellen. Da planerisch ursprünglich am Hubland keine Grundschule vorgesehen war und die Fläche der ehemaligen amerikanischen Elementary School dem Freistaat und der Universität gehört, fiel die Entscheidung für das Grundstück, das nördlich an den ehemaligen Hangar angrenzt. Dies bietet den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler über den ebenerdigen Verwaltungs- und Verbindungstrakt direkt in die Sporthalle gelangen können und diese als Dreifachschulsporthalle nutzen können. Das Grundstück befindet sich an der Ecke Rottendorfer- / Elisabeth-Scheuring-Straße und die Schule wird die Adresse Elisabeth-Scheuring-Straße 1 tragen. Auf zwei Ebenen wird das Schulgebäude auf einer neu zu schaffenden Tiefgarage entstehen, das Parkdeck soll 147 Pkw- und 20 Motorradstellplätze haben und voraussichtlich dem Personal von Schule wie auch Kita, aber auch Nutzern der Sporthalle und bei Veranstaltungen im Hub 27 (Hangargebäude 14 und ehemaliges Mannschaftsgebäude 13) zur Verfügung stehen. Auch der Hangar wird saniert und in Richtung Rottendorfer Straße erweitert werden, um Platz für eine Bühne und weitere Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. „Hier am Hangar wird ein wertiges und bedeutendes Zentrum mit kultureller, sportlicher und sozialer Nutzung mit Aufenthaltsqualität für Jugendliche entstehen“, ist sich Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg sicher. Die Planungen für die Sporthalle sind in letzten Zügen: „Wir hoffen auf städtebauliche Förderung und den Bauantrag etwa um ein Jahr zeitversetzt zur Schule stellen zu können“, sagt Daniela Schuster. Die neue Schule soll darüber hinaus Außensportflächen erhalten, einen begrünten Pausenhof, im Inneren einen begrünten Lichthof, begrünte Dachflächen wo möglich, ansonsten Photovoltaikanlagen auf dem Dach.

So wird die Schule aussehen

Das Schulkonzept wird nach dem Münchner Lernhaus-Modell ausgerichtet. Das Lernhaus gliedert die barrierefreie Schule in kleine, überschaubare Einheiten, die um einen gemeinsamen Raum gruppiert sind, den „Marktplatz“. Dieses Zentrum, für alle zugänglich, soll Möglichkeiten für Individualisierung, Gruppenarbeiten, Präsentationen oder einfach für Pausen und Entspannung bieten. „Der Marktplatz kann auch für den Offenen Ganztag genutzt werden“, erklärt Daniela Schuster. Vier Klassenzimmer pro Stockwerk, durchgängige Räume, ein Gruppenraum, der zwei Klassen miteinander verbindet, Garderobe und Besprechungsräume: Die Anordnung der Räume ist in Erd- und Obergeschoss identisch, ergänzt werden sie im Obergeschoss noch durch vier Werk- und Fachräume. Mobilität und Flexibilität, die das Münchner Lernhaus-Modell auszeichnet, spiegeln sich auch in der mobilen Ausstattung wider. So ist der Aula- und Speisebereich im Erdgeschoss flexibel je nach Anforderung gestaltbar, die runde Treppe schraubt sich auf einem breiten Podest nach oben, auf den sich die Kinder auch setzen können. Deren Außensportanlagen werden gemäß Stadtratsbeschluss auch außerhalb der Schulzeiten nutzbar sein, „aber nur, wenn es nicht zu Vandalismus kommt“, betont die Bürgermeisterin. Eine neue Ampelanlage in der in der 90-Grad-Kurve der Rottendorfer Straße wird für einen sicheren Überweg sorgen.

Die Grundschule in der Elisabeth-Scheuring-Straße wird eine Sprengelschule sein. Das bedeutet, so lange die neue Schule nicht eröffnet ist, werden alle Grundschülerinnen und Grundschüler in diesem Einzugsbereich zum Besuch der Mönchberg-Grundschule verpflichtet. Erstklässler aus dem Stadtteil Hubland, die an der Grenze zur Gemeinde Gerbrunn wohnen, können in der Gerbrunner Eichendorffschule beschult werden. Diese Vereinbarung wurde bereits im Jahr 2020 in Vorausschau der steigenden Bevölkerungszahlen am Hubland zwischen Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und dem Bürgermeister von Gerbrunn, Stefan Wolfshörndl, nach Beschlüssen im Stadt- und Gemeinderat getroffen.

Auf den Fotos:

  • Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg (re.) und Daniela Schuster, Leiterin des Fachbereichs Schule, stellen am Hubland die Planungen für die neue Grundschule vor. Baubeginn wird im Sommer sein.
    Foto: Claudia Lother
  • Flexible Module und eine Rundtreppe nach oben prägen Aula und Foyer im Erdgeschoss. Im Obergeschoss sind Blicke nach unten aufgrund der Galerie möglich.
    Illustration: Baurconsult Architekten und Ingenieure AG & Co.KG/Haßfurt
  • Auf diesem Grundstück, nördlich des Hangars, an der Ecke Rottendorfer- / Elisabeth-Scheuring-Straße soll die neue Grundschule entstehen.
  • So soll sie auf dem Gelände mit Verbindungsgang in die Sporthalle gebaut werden.
    Illustration: Baurconsult Architekten und Ingenieure AG & Co.KG/Haßfurt

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert