Sonne, Schwäne, Fischer und ein Adler: Zu Besuch bei den vier Brauereien in Rattelsdorf

Sonne, Schwäne, Fischer und ein Adler: Zu Besuch bei den vier Brauereien in Rattelsdorf

RATTELSDORF – Es ist schon ein paar Jahre her, als diese kleine Geschichte mit den Fotos entstand. Aber wir erinnern gerne an dieser Stelle daran und empfehlen einen Ausflug in die Welt der Biere nach Oberfranken.

Auf der Suche nach außergewöhnlichen Brauereien und Gaststätten-Wanderungen sind mainfranken.news-Vielschreiber Michael Horling und seine alles fotografierende Partnerin Petra Moritz immer wieder in Oberfranken unterwegs – weil man dort – anders als leider in Unterfranken – die Tradition gemütlicher Biergaststätten viel mehr pflegt.

„Neulich verschlug es uns nach Rattelsdorf, die nördlichste Marktgemeinde im Landkreis Bamberg mit 13 Orten und zusammen fast 5000 Einwohnern. Es gibt hier ein ´Busendorf´, das wir natürlich auch zu gerne mal besucht hätten. Doch da wir mit dem Auto unterwegs waren und eh nicht alle Brauereien testen konnten, werden wir auch aus einem weiteren Grund demnächst mal wieder kommen und dann übernachten. Denn die Gemeinde plant gerade einen Brauerei-Wanderweg.

Nicht ganz acht Kilometer sind es von Mürsbach nach Ebing. In gut eineinhalb Stunden wird man also von der nördlichsten bis zur südöstlichen Brauereigaststätte laufen. Und dann wieder zurück. Schade dass kein Rundweg möglich sein wird. Wir hatten – es ist ja schließlich Winter – diesmal das Auto dabei uns starteten unweit von Ebern bei der Fachwerk-Brauerei Sonnen-Bräu in Mürsbach.

Da geht wirklich die Sonne auf. Denn Braumeister Schmitt und sein Team haben erkannt, wie man sich heuztutage präsentieren muss. Es gibt einen Bierkalender, also immer wieder außergewöhnliche Gerstensäfte. Bei unserem Besuch das „Hopfenblümla“, ein Winter Ale mit 6 %, gleichermaßen bitter wie fruchtig und schokoladenfarbig braun. Für mich hätte an diesem Tag die Reise hier schon enden können. Zimmer buchen, noch zwei, drei davon trinken, gut essen, ein bisschen durch diesen bemerkenswert schönen und irgendwie viel zu unbekannten Fachwerkort bummeln und dann übernachten…

Ging aber nicht. Weil wir ja noch weitere Brauereien und die dazu gehörigen Gaststätten zumindest besuchen wollten. Wir hatten uns im Vorfeld nicht großartig informiert und wollten uns mal überraschen lassen. Alles, was wir wussten: An diesem Tag hatten alle vier Gasthöfe geöffnet. Speisen wollten wir am Abend eigentlich im nicht so weit entfernten Merkendorf innnerhalb der Gemeinde Memmelsdorf, wo die Brauereidichte ja noch größer ist und wir schon ein paar Mal eingekehrt waren.

Doch alles kam ein bisschen anders als geplant. Wir fuhren zunächst den übernächsten und richtig kleinen Ort Freudeneck an. Die Brauerei Fischer hatte sogar noch Restbestände ihres Bocks. Naja, dass wir da nicht nein sagen können, müsste inzwischen ja bekannt sein.

Allerdings überzeugte uns auch die Speisekarte mit einem Fleischspies und einen Pfannenschnitzel mit Beilagen. Was macht man da an einem Nachmittag? Na klar, reservieren für den Abend. Nur auf einem Tisch stand nämlich noch kein Schild mit Namensangabe und Uhrzeit. Der Laden brummt! Dann muss es gut sein, dachten wir uns und kündigten uns bei der charmenten Bedienung für einen zweiten Besuch wenige Stunden später an.

Vorerst aber ging´s weiter in südöstlicher Richtung. Von Petras Bock hatte ich ein größeres Schlückchen nehmen müssen, denn Autofahren wollte ich nun nicht mehr. Sie brachte uns sicher nach Ebing, wo es einen Marktplatz gibt und den Brauereigasthof Schwanen-Bräu. Pickepackevoll gegen 17 Uhr. Pommes-Geruch lag in der Luft. Eigentlich irgendwie ein Traum. Trinktechnisch freilich musste auch ich mich längst zurückhalten, schließlich wollten wir abends ja den Haustrunk der Brauerei Fischer testen und ich musste Petra als Fahrerin nochmals gewaltig dabei helfen.

Zurückhaltung galt auch für den Goldenen Adler, die Brauerei Endres in Höfen, dem Dorf zwischen Rattelsdorf und Freudeneck. Ein Blick hinein war gestattet – mit dem festen Vorhaben, bald nochmal zum länger Verweilen zu kommen. Vielleicht ist dann ja auch die Homepage online. So langsam begreifen auch die kleineren Braueien, wie man sich vermarkten muss.

Übel für uns: Fleischküchla stehen hier auf der dauernden Karte. Unser Lieblingsspeise. Mit hausgemachtem Kartoffelsalat und mit Beilagensalat. Das muss es sein, das Paradies, in das ich mal kommen möchte, wenn alles Andere vorbei ist. Doch wir werden auch im Leben nochmal kommen. Demnächst, nachdem der Abend früh seinen nächsten Höhepunkt fand in Freudeneck. Als Nicht mehr-Fahrer gönnte ich mir noch ein gutes Bockbier zum Schnitzel.

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