WÜRZBURG – „Der 16. März ist ein Tag der tiefen Trauer, ein Tag des stillen Gedenkens an das unsägliche Leid, das der Krieg und die NS-Diktatur über unsere Stadt und ihre Bevölkerung gebracht hat“, betont Oberbürgermeister Christian Schuchardt anlässlich der Kranzniederlegung am Mahnmal 16. März am Hauptfriedhof.
Vor 80 Jahren – am 16. März 1945 – wurde Würzburg in Folge des deutschen Angriffskrieges innerhalb von 20 Minuten bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt. Über 3500 Menschen starben in dieser Nacht, viele von ihnen sind am Mahnmal vor dem Hauptfriedhof, das auch ihre Namen aufführt, begraben.
„Würzburg erlitt durch die Zerstörung unsägliches Leid“, so Schuchardt. Doch aus den Trümmern sei neuer Mut und neuer Lebenswille entstanden. Die Menschen packten vor 80 Jahren gemeinsam an, um ihre Stadt wiederaufzubauen. „Das Wichtigste war, dass sie zusammenhielten und sich die Hoffnung nicht haben nehmen lassen. Der Wille zum Neuanfang, diese Solidarität und dieser unerschütterliche Glaube an die Zukunft sollten uns auch heute inspirieren“, so Schuchardt.
Doch auch heute, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, sind Krieg und Gewalt nicht aus der Welt verschwunden, erinnert Schuchardt an die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Wobei Schuchardt betont, dass die Europäische Union und damit auch Deutschland seit nunmehr 80 Jahren ein Garant für den Frieden seien.
Der 16. März sei aber nicht nur ein Tag der Trauer, sondern auch ein Tag der Versöhnung und Hoffnung. Schließlich gehe es nicht nur darum, die Vergangenheit zu bewahren, sondern auch darum, aus ihr zu lernen und eine Brücke in unsere Zeit zu schlagen.
Deswegen begrüße er auch die Ökumenische Nagelkreuzinitiative, die mit ihrem Versöhnungsweg ein hell leuchtendes Zeichen für Frieden und Verständigung setze. Der Weg zum Matthias-Ehrenfried-Haus führt in diesem Jahr über den DenkOrt Deportationen am Hauptbahnhof, der an die Verfolgung und Ermordung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger im Dritten Reich erinnert: „Es ist unsere Pflicht, auch heute immer wieder an deren Opfer zu erinnern, ihre Schicksale wachzuhalten und gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung aufzustehen,“ so Schuchardt.
An die Kranzniederlegung schloss sich nahtlos der Versöhnungsweg der Ökumenischen Nagelkreuzinitiative an.
Auf dem Bild: Oberbürgermeister Christian Schuchardt legt zusammen mit Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und Bürgermeister Martin Heilig am Mahnmal einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des 16. März 1945 nieder. Foto: Christian Weiß