Seit ein paar Wochen schon macht der Gag die Runde. Angeblich wär´s beabsichtigt, was da auf dem sechsseitigen Faltprospekt zu sehen ist, der vor den Bundestagswahlen in vielen Briefkästen Deutschlands landete. Mit Alice und ihren Schnurrbart.
„Zeit für unsere Zukunft“ lautete der Slogan auf Seite eins mit Alice Weidel als Spitzenkandidatin der AfD, die am 23. Februar dann ja auch wirklich gut abschnitt und zur zweitsärksten Kraft im Land gewählt wurde.
Aufgeklappt zeigt dieser Folder auf der Forderfront Weidel nochmals neben Punkt 7 des Zukunftsplans der Alternative. Steuern senken. Ein Vorhaben, das unterstützenswert sein sollte. Wie auch der Kampf gegen unsinnige Bürokratie, für günstige Energie oder Arbeit, die sich wieder lohnt.
Umgeklappt sieht man links wieder Alice Weidel und rechts über Punkt vier des Zukunftsplans eine Familie. Ein Mann, eine Frau, ein Kleinkind, vor dem mutmaßlich eigenen Häuschen abgebildet. Otto Normalbürger, die der AfD ihr Kreuzchen zukommen lassen. So soll das dargestellt sein.
Alles bis dahin gut oder nicht so gut, je nach Sympathie für die Blauen, die mancherorts auch mal als braun bezeichnet werden. Vielleicht auch deshalb, weil…
… man das Faltblatt mit der Rückseite nach vorne gegen das Licht halten kann und dann oben etwas Kurioses sieht, durchaus witzig vielleicht: Denn das Fenster des Hauses der Familie wirkt wie der Schnauzbart der dahinter zu sehenden Weidel.
Wer nach „Hitlerkatze“ googelt, findet schnell düster drein blickende Miezen, die irgendwie ähnlich ausschauen mit schwarzen Flecken unter dem Näschen. Und so einen hat hier auch die gute Alice. Sollte das gewollt sein, so war´s ein gelungener Seitenhieb. Falls nicht beabsichtigt, so sollte man sich vielleicht besser von der Werbeagentur trennen.
Michael Horling
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