Man darf gespannt sein auf die Kandidaten: Wer folgt auf Sebastian Remelé als OB in Schweinfurt?

Man darf gespannt sein auf die Kandidaten: Wer folgt auf Sebastian Remelé als OB in Schweinfurt?

SCHWEINFURT – Ab 1. Mai 2026 wird an der Spitze des Rathauses jemand anderes stehen. Nach 16 Jahren gibt Sebastian Remelé dann das Amt des Oberbürgermeisters auf. Er startete – auf dem Foto zu sehen – am 1. Mai 2010 gleich mal mit einer Demonstration gegen danach in der Stadt auflaufenden Rechte.

Lange dauert es bestimmt nicht mehr – und die ersten Kandidaten werden sich als solche outen und ins Gespräch bringen. Verteidigt die CSU das Amt mit einem Nachfolger von Remelé – oder kommt erstmals nach 1994 wieder jemand aus der SPD zum Zuge? Oder wird gar eine andere Partei den nächsten OB oder die nächste OB stellen?

www.mainfranken.news spekuliert mal ein wenig und stellt diesen Beitrag zur Diskussion. Gerne dürften unsere Leser ihn kommentieren, einschätzen und eine eigene Meinung oder Vermutung kund tun.

Wer also aus den Reihen der CSU käme in Frage, um Remelé zu beerben? Die letzten Jahre fiel immer wieder der Name Rüdiger Köhler. Doch der Stadtrat gilt als brav, meldete sich die letzten Jahre bei Sitzungen selten bis nie zu Wort. Allerdings: Das galt bis 2010 auch für Sebastian Remelé….

Denkbar natürlich auch, dass den Fraktionsvorsitzenden Stefan Funk nochmals der Ehrgeiz packt, nachdem er vor vielen Jahren Bürgermeister in Niederwerrn werden wollte, bei der Wahl aber kläglich scheiterte. Allerdings lässt er sich sein noch recht neues Amt als Bezirkstagspräsident fürstlich entlohnen und müsste als OB wohl finanzielle Abstriche machen. Doch manche Menschen sind von Macht getrieben…

Logischere Kandidaten scheinen erstens Stadtrat Florian Dittert zu sein, noch relativ jung und in Sachen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit ein Profi, schon immer engagiert für den Schweinfurter Wildpark. Überaus denkbar wäre auch der Aufstieg von Ordnungsreferent Jan von Lackum, wenn ein linientreuer Nachfolger für Remelé gesucht wird.

Seitens der SPD wäre Ralf Hofmann stets ein guter Kandidat und als Veranstalter seit Jahren bemüht für ein attraktives Schweinfurt. Aus seiner Partei gilt Dr. Johannes Petersen als aufstrebend und in den letzten Monaten immer wieder auffallend mit schlauen Beiträgen bei den Stadtratssitzungen.

Doch als heißestes Eisen könnte sich ein Fremdling entpuppen: Mehrere Quellen besagen, dass die SPD gerne auf Stefan Rottmann setzen möchte. Der ist seit 2012 ein überaus erfolgreicher Bürgermeister der Gemeinde Schonungen und hätte es 2023 fast in den Landtag geschafft. Er ist noch keine 40 Jahre alt, wurde 2012 mit 25 Jahren jüngster Bürgermeister Deutschlands, steht für Aufbruchstimmung und weiß, wie man eine finanziell niederliegende Gemeinde wieder auf Trapp bringt.

Haben die Grünen eine Chance? Ob Holger Laschka nochmal antritt, der 2020 als Gegenkandidat von Remelé scheiterte, der aber mit seiner Fraktion seitdem mit der CSU zusammen arbeitet? Oder wagt sich Nicolas Lommatzsch aus der Deckung, der im Stadtrat mit seiner Meinung immer den Nerv trifft und als Typ durchaus etwas darstellt?

Die Linken sind in Schweinfurt stark vertreten. Frank Firsching trat bereits 2010 und 2014 an. Eher unwahrscheinlich, dass er nochmal will. Vielleicht möchte aber sein langjähriger Weggefährte Sinan Öztürk München wieder verlassen, wo er für die Gewerkschaft an hoher Stelle arbeitet… Bei beiden ist aber gar nicht so klar, ob sie überhaupt noch richtige Linke sind, was auch für Robert Striesow gilt, der zwischenzeitlich mal mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht sympathisierte. Auch er aber: Jung, dynamisch, engagiert, gerade was das Soziale betrifft.

Bei dem Thema landet man schnell bei Stefan Labus. 2010 wollte er Oberbürgermeister werden. Jetzt mit 71 Jahren hat er die Altersgrenze überschritten. Mit seiner Kindertafel beweist Labus freilich jeden Tag, wie ernst ihm die Sorgen Schweinfurts sind. Von Seiten der FDP wird vermutet, dass sich Schuhhändler Axel Schöll auf alle Fälle für den Stadtrat bewirbt. Aber warum nicht gleich als OB? Der Handel und die Geschäftswelt liegen ihn am Herzen.

Bleibt noch die AfD. Freilich würde es auf Schweinfurt in Sachen Außendarstellung kein gutes Licht werfen, wenn beispielsweise ein Stadtrat Sebastian Madeiski antreten und gar gewinnen würde. Die Aussichten dazu? Durchaus vorhanden, siehe das Abschneiden der Partei in der Stadt bei den Bundestagswahlen. Der Landtagsabgeordnete Richard Graupner hätte bestimmt ordentliche Chancen….

Frauen? Nachdem vor sechs Jahren Marietta Eder gegen Remelé chancenlos war und zuvor Kathi Petersen für die SPD gleich zwei Mal allerdings knapp scheiterte, dürften zumindest die Sozialdemokraten eher auf einen Mann setzen. Oder? Bei den Grünen wäre die amtierende Bürgermeisterin und Stellvertreterin von Remelé, Ayfer Rethschulte, zumindest aufgrund der aktuellen Position denkbar.

Und seitens der CSU könnte auch Stefanie Stockinger-von Lackum, Ehefrau von Jan von Lackum und Tochter des 2013 verstorbenen Landtagsabgeordneten Hans Gerhard Stockinger, ihr Hütchen in den Ring werfen. Oder seitens der öpd und der Initiative Zukunft die stets streitbare Dr. Ulrike Schneider. Sie hätte gewiss einen festen Wählerstamm und vor allem Interesse an Gerechtigkeit, Transparenz im Rathaus, an Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Für die Linke zog Agnes Conrad gerade in den Bundestag ein. Sie dürfte dort Erfahrung sammeln wollen und nicht gleich wieder ein neues Amt anstreben. Nach Berlin wollte eigentlich auch Sabrina Neckov für die Freien Wähler. Doch die Schulleiterin ging bei den Wahlen irgendwie unter, machte wenig auf sich aufmerksam. Aber vielleicht hat ja ihr Mann Tomi Neckov Chancen. Der freilich ist als Vizepräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) beschäftigt und somit mit einem guten Posten bereits versorgt.

Mutmaßlich liegt unser Portal mit all´ den genannten Namen dennoch komplett daneben. Womöglich aber auch nicht… Die nächsten Monate werden es zeigen. Auf Diejenige oder Denjenigen, die/der am 1. Mai auf Sebastian Remele folgt, kommt allerdings Schwerstarbeit zu angesichts des Wandels, der Schweinfurt bevorsteht.

Unsere Bilder zeigen von links oben nach rechts unten Florian Dittert, Stefan Rottmann, Stefan Labus, Sabrina Neckov, Robert Striesow (rechts, links daneben Frank Firsching), Dr. Ulrike Schneider, Tomi Neckov, Axel Schöll und Nicolas Lommatzsch. Und darunter noch das Bild vom 1. Arbeitstag des Oberbürgermeisters Sebastian Remelé am 1. Mai 2010…

Michael Horling
redaktion@mainfranken.news

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