Die World Press Photo Ausstellung kommt auch 2025 wieder nach Kitzingen

Die World Press Photo Ausstellung kommt auch 2025 wieder nach Kitzingen
A migrant walks over a freight train known as the beast as he arrives at Piedras Negras, in Piedras Negras, Oct 8, 2023.

KITZINGEN – Seit 2007 ist Kitzingen der einzige Ort in ganz Bayern, der eine der weltweit renommiertesten Foto-Ausstellungen zeigt. Die World-Press-Photo Ausstellung (WPP) verspricht auch heuer wieder Einblicke in ferne Länder und berührende Schicksale.

145 Bilder und ein prämiertes Video sind von Samstag, 22. Februar, bis einschließlich Sonntag, 30. März, in der Rathaushalle Kitzingen zu sehen. Aufnahmen, die besonders unter die Haut gehen, sind wieder im Rathauskeller ausgestellt. Die Öffnungszeiten: täglich, von 10 bis 18 Uhr. Donnerstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr.

Über die World Press Photo Ausstellung

Den Wettbewerb um das weltweit beste Pressefoto gibt es bereits seit 1955. Im letzten Jahr sind Insgesamt 60.000 Bilder von 4.000 Fotografen aus 130 Ländern eingereicht worden. Die Jury in Amsterdam kürte letztlich 31 Geschichten. Eine globale Jury wählte daraus das World-Press-Photo 2024. Rund vier Millionen Menschen werden Jahr für Jahr bei den World-Press-Photo-Ausstellungen an mehr als 100 Orten gezählt.

Barrierefreiheit

Die Ausstellung in Kitzingen ist teilweise barrierefrei. D.h. die Rathaushalle auf Pattere-Ebene kann problemlos mit einem Rollstuhl befahren werden. Ein Teil der Ausstellung befindet sich allerdings in den Kellerräumlichkeiten, für diese gibt es leider keinen barrierefreien Zugang. Als kleinen Ausgleich wird es eine Broschüre geben mit den Bildern die im Keller ausgestellt wurden.

Es gibt eine barrierefreie Toilette im Rathaus, die allerdings nur unter der Woche und durch den Haupteingang erreichbar ist.

Parkmöglichkeiten

Parkmöglichkeiten finden Besucher in den Parkgaragen der Stadt Kitzingen (Alte Poststraße & Parkgarage am Main), in der Innenstadt, am Bleichwasen und an den Wochenenden auch auf dem Parkplatz des Landratsamtes (Zufahrt über den Hindenburgring Nord neben der D.Paul-Eber-Schule).

Auf den Fotos:

029 – Europa Fotoserien, Johanna Maria Fritz, „Kachowka-Staudamm: Flut im Kriegsgebiet“

Allgemein zur Serie:
Am 6. Juni 2023 beschädigten mehrere Explosionen die Staumauer des von Russland kontrollierten Kachowka-Staudamms im Südosten der Ukraine. Dadurch kam es in Cherson, den Dnepr flussabwärts, zu schweren Überschwemmungen. Rund 17.500 Häuser am ukrainischen Westufer wie auch am russisch besetzten Ostufer des Flusses wurden überflutet. Laut internationaler Medienberichte kamen dabei hunderte Menschen ums Leben. Die Ukraine untersuchte die Zerstörung und sammelte Beweismaterial, um Russland vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Ökozids zu verklagen. Die Fotografin zeigt mit ihrer Reportage, welche Folgen es für die Menschen hat, wenn Umweltzerstörung als Waffe eingesetzt wird.

Zum Bild:
Ein freiwilliger Helfer rettet Katzen im überfluteten Hafenbezirk. Die durch den Bruch des Kachowka Staudamms verursachten Überschwemmungen dauerten 19 Tage. (Cherson, Ukraine, 9. Juni 2023)

048 – Nord- und Mittelamerika Fotoserien, Jaime Rojo für National Geographic,
„Die Rettung der Monarchen“

Allgemein zur Serie:
In Kanada, den USA und Mexiko schließen sich überall Menschen zusammen, um dem Verlust der östlichen Population des Monarchfalters entgegenzuwirken. Gründe für den seit Mitte der 1990er- Jahre zu verzeichnenden Rückgang von 80 Prozent sind die Zerstörung von Brutgebieten, das Verschwinden der Seidenpflanze (als einziger Nahrungsquelle der Raupen) durch eine expandierende industrielle Landwirtschaft entlang ihrer Wanderrouten und mittlerweile auch der Klimawandel. Diese so schöne wie eindringliche Fotoserie bietet eine lösungsorientierte Perspektive auf Umweltveränderungen und Naturschutz und ist darüber hinaus ein Symbol menschlicher Solidarität in Zeiten der Polarisierung.

Zum Bild:
Wendy Caldwell vom Monarch Joint Venture und Timothy Fredricks von Bayer Crop Service markieren Seidenpflanzen mit Fähnchen; die Pilot*innen Drew Smith und Christine Sanderson lassen Drohnen fliegen, um die Seidenpflanzenbestände zu
kontrollieren. (New Germany, Minnesota, USA, 13. Juli 2022)

050 – Nord und Mittelamerika Langzeitprojekt, Alejandro Cegarra, „Die zwei Mauern“

Allgemein zum Projekt:
War Mexiko bis 2019 noch ein Land, das Migrantinnen und Asylsuchende an seiner südlichen Grenze willkommen geheißen hatte, verfolgt es inzwischen eine strenge Einwanderungspolitik, die jener der USA ähnelt. Migrations- und außenpolitische Maßnahmen verschiedener US-Regierungen, COVID-19-Regelungen sowie das politische und wirtschaftliche Chaos in Mittel- und Südamerika verschärfen die anhaltende Krise an Mexikos Grenzen. Migrantinnenfamilien sind dadurch in den Grenzstädten immer wieder Gewalt, Korruption und prekären Lebensbedingungen ausgesetzt. Geprägt von den Erfahrungen seiner eigenen Auswanderung von Venezuela nach Mexiko 2017 hatte der Fotograf Alejandro Cegarra 2018 dieses Projekt begonnen, um die Notlage dieser vulnerablen Migrant*innen-Gruppen und – so respektvoll wie einfühlsam – ihr Durchhaltevermögen zu dokumentieren.

Zum Bild:
Ein Migrant läuft über das Wagondach eines Güterzugs, der »Die Bestie« genannt wird. Migrantinnen und Asylsuchende, die kein Geld haben, um Schlepperinnen zu bezahlen, nutzen meist Güterzüge, um an die US-Grenze zu gelangen. Diese Fortbewegungsmethode birgt erhebliche Risiken; im Laufe der Jahre sind zahlreiche Personen auf die Gleise gestürzt und dabei getötet oder schwer verletzt worden. (Piedras Negras, Mexiko, 8. Oktober 2023)

085 – Südostasien und Ozeanien Einzelfotos, Eddi Jim für The Age/Sydney Morning Herald, „Kämpfen, nicht Untergehen“

Die etwa 500 Bewohner*innen der Insel Kioa sind Nachfahren von Menschen, die in den 1940er-Jahren wegen des ansteigenden Meeresspiegels von der nördlich
gelegenen Insel Tuvalu hierher geflohen waren. Heute ist ihre Lebensgrundlage, die Fischerei und Landwirtschaft, erneut bedroht, denn erodierende Küsten könnten sie und mehr als 600 weitere Gemeinschaften rund um Fidschi in den kommenden Jahren erneut zur Umsiedlung zwingen. Beeindruckt hat die Jury nicht nur die Visualisierung des Meeresspiegelanstiegs, sondern auch die Darstellung der Innigkeit zwischen den Generationen, die sich der Verantwortung ihres Erbes bewusst sind.

Lotomau Fiafia (72), ein Gemeinde Ältester, steht mit seinem Enkel John dort, wo seiner Erinnerung nach die Küstenlinie verlief, als er selbst ein kleiner Junge war. (Salia Bay, Insel Kioa, Fidschi, 8. August 2023)

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