Halbzeit bei der SG Dingolshausen/ Rügshofen: „In Kirchaich wurden wir ausgekontert wie eine Jugendmannschaft!“

Halbzeit bei der SG Dingolshausen/ Rügshofen: „In Kirchaich wurden wir ausgekontert wie eine Jugendmannschaft!“

DINGOLSHAUSEN / RÜGSHOFEN – Platz neun aus der Vorsaison in der ersten Spielzeit nach dem Aufstieg in die Kreisklasse Schweinfurt 2 dürfte die SG Dingolshausen/ Rügshofen in dieser Runde wohl toppen.

Nach 17 der 28 Saisonpartien steht das Team auf Platz vier und könnte sogar zu einem Kandidaten für Relegationsrang drei werden. Nur ein Sieg aus den letzten sechs Partien vor der Pause verhinderte ein Überwintern noch weiter vorne.

In der Winterpause und vor dem Re-Auftakt am 9. März zuhause gegen die SG Untersteinbach/ Geusfeld sprach www.mainfranken.news mit Spielertrainer Dominik Seufert.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Dominik Seufert: 7-8. Einerseits bin ich mit der fußballerischen Entwicklung sehr zufrieden. Wir haben spielerisch einen großen Schritt nach vorne gemacht. Eintrainierte Abläufe, vor allem das Spiel mit dem Ball, funktionieren schon sehr gut. Gegen den Ball müssen wir uns aber definitiv noch verbessern. Anderseits muss man sich eingestehen, dass wir gegen vermeintlich bzw. tabellarisch schlechter positionierte Gegner viele Punkte haben liegen lassen.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Dominik Seufert: Aus der Sicht des Trainers das 6:0 Rückspiel gegen Stadelschwarzach/Prichsenstadt. Alle taktischen Vorgaben und eintrainierte Standards wurden perfekt umgesetzt. Zudem haben wir defensiv eine sehr reife Leistung gezeigt, was uns in dieser Saison nicht all zu oft gelungen ist. Aus Sicht des Spielers, würde ich das Auftaktspiel gegen die SG DJK Stadelschwarzach/TSV Prichsenstadt nennen, da wir nach einem 0:3-Rückstand noch mit 5:4 gewinnen konnten.
Unser schlechtestes Spiel war definitiv in Kirchaich. Offensiv kaum zur Geltung gekommen und wenn wir Chancen hatten, sind wir fahrlässig damit umgegangen. Defensiv wurden wir zudem ausgekontert wie eine Jugendmannschaft.  
(Anm.d.Red. Das Spiel endete mit einem 3:1 für den Drittletzten aus Kirchaich.)

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Dominik Seufert: Der Ansatz, wie die Teams Fußball spielen wollen und dass mit einer simplen hoch- und weit-Strategie erstaunlicherweise ordentlich gepunktet wird.  

Die Lumosa GmbH sorgt für die perfekten Flutlicht-Momente, beleuchtet Sportplätze optimal und präsentiert dieses Halbzeit-Interview:

Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Dominik Seufert: Kein einzelner Spieler, sondern die Mannschaft aus Geesdorf. So viel höherklassige Erfahrung und Qualität in einer Kreisklassen-Mannschaft ist brutal.  
In unserem Kader möchte ich keinen einzelnen Spieler nennen, sondern wie eingangs erwähnt, haben wir uns als Team fußballerisch / taktisch sehr gut entwickelt.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Dominik Seufert: Platz 3, wenn wir mehr Konstanz in unsere Leistung bekommen.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Dominik Seufert: Das historische 20:0: Jeweils ein 10:0 der ersten und zweiten Mannschaft an einem einzigen Spieltag – ein Ereignis, das es in der Geschichte der SG so noch nie gab und vermutlich auch so schnell nicht wieder geben wird.
(Anm.d.Red: Am 22. September schlug Seuferts Team den Aufsteiger TSV Westheim genauso mit 10:0 wie im Vorspiel die B-Klassen-Reserve gegen die SG Herlheim/ Sulzheim/ Alitzheim.)

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Dominik Seufert: In Prichsenstadt zolle ich dem Gegner meinen Respekt, denn trotz der herben Schlappe haben sie den Abend geschlossen im Sportheim ausklingen lassen.
Daheim saßen paar gegnerische Jungs nach dem Derby gegen Geo/Michelau länger mit uns zusammen. Leider ist das aber eher die Ausnahme. Wir selbst haben die Regel, dass nach jedem Spiel mindestens ein Getränk zusammen getrunken wird. Das wünschte ich mir auch von den anderen Teams.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Dominik Seufert: Leider mussten wir während der laufenden Saison bereits zwei Abgänge verkraften: Anton Scheurer musste gesundheitsbedingt aufhören, und Sebastian Süss verabschiedete sich aufgrund der Musik und eines Umzugs. Zudem konnte Jens Hasenkopf, unser zweiter Kapitän, nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wie geplant ins Geschehen eingreifen. Darrell Hußlein hat sich nach seiner Knie-Operation leider erneut verletzt. Wir hoffen, dass beide in der Rückrunde wieder mithelfen können. Hinzu kommt Vale Menzel, der sich in der Hallenrunde leider am Knie verletzt hat. Hier warten wir noch auf den Befund und hoffen auf einen glimpflichen Ausgang, da er uns sonst in der Rückrunde ebenfalls fehlen könnte.

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger? 
Dominik Seufert: Ja, ich habe meinen Vertrag kurz vor Weihnachten verlängert. Und auch sonst bleibt in Sachen Trainer alles beim Alten. Mein Co Reinhard Krüger bleibt ebenso an Bord wie auch Klaus Weißensee, der sich um unsere Zweite kümmert.

Die Göpfert Maschinen GmbH aus Wiesentheid präsentiert dieses Interview und drückt der SG Dingolshausen/ Rügshofen stets die Daumen:

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Dominik Seufert: Die Entwicklung der Mannschaft macht Spaß zuzuschauen. Ich hoffe doch, dass nach dem bitteren Aus bei der Heim-EM, diesmal Fortuna auf unserer Seite steht.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Dominik Seufert: Laut Uli Hoeneß ja. Ich hoffe eher auf ein spannendes Saisonfinale mit und für Leverkusen, allein wegen der überheblichen Aussage.
Die zweite Liga finde ich extrem spannend. Hohe Qualität, Ausgeglichenheit und viel Tradition. Fußballherz was willst du mehr 😉

Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Dominik Seufert: Ja absolut. Fachliche und Menschliche Kompetenz hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Es wäre spannend zu sehen, ob es im Amateurbereich von einer kompletten Mannschaft angenommen wird. Als Trainer einer Frauen-Mannschaft sehe ich mich eher nicht.

Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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