Bei Romantikern zu Hause: Ein Abend mit Clara & Robert Schumann und Fanny & Felix Mendelssohn – Bartholdy

Bei Romantikern zu Hause: Ein Abend mit Clara & Robert Schumann und Fanny & Felix Mendelssohn – Bartholdy
Foto: Bruno Bonansea

WEISSENBRUNN IN DEN HASSBERGEN – Die Abendgesellschaften der Schumanns in ihrer Leipziger Wohnung waren legendär. Das Paar lud dazu Komponisten wie Chopin, Mendelssohn, Liszt u.a. ein. Sie tauschten gegenseitig neueste Kompositionen aus, die Clara neben eigenen Werken und die ihres Mannes vor geladenen Gästen spielte.

Die gefeierte Pianistin Clara hatte gegen den Willen ihres Vaters Robert Schumann geheiratet und dies per Klage vor Gericht erreicht. Ihr Mann Robert Schumann hatte durchaus Probleme mit der Bekanntheit seiner Frau, doch musste er zugeben: „An ihrer Kunst hängt sie begeisterter als je und hat manchmal in der vorigen Woche gespielt, daß ich über die Meisterin die Frau vergaß und sie sehr oft selbst vor anderen geradezu in’s Gesicht loben mußte.“ Doch auch Clara war von der kompositorischen Größe ihres Mannes so überzeugt, dass sie seine Werke auf den späteren ausgedehnten Konzertreisen europaweit bekannt machte und ihm zu der bis heute andauernden Berühmtheit verhalf.

In Berlin verkehrten sie häufig im Salon von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Fanny Hensel, seiner Schwester. Clara freundete sich mit Fanny Hensel an, die ebenfalls als Pianistin, Dirigentin und Komponistin bekannt war und großen Zuspruch fand. Das Ehepaar Schumann überlegte, ebenfalls nach Berlin zu ziehen, um zu beiden noch engeren Kontakt pflegen zu können. Nach dem frühen Tod Fanny Hensels nahmen sie von diesem Plan wieder Abstand.

Fanny Hensels Sonntagsmusiken waren so berühmt, dass sie zu einem Treffpunkt in Berlin des Who‘s Who der Musikszene wurde: „Fast alle berühmten Künstler, die Berlin besuchten, erschienen Sonntags einmal mitwirkend oder zuhörend bei Frau Hensel. Auch die Elite der Berliner Gesellschaft suchte dort Zutritt, und die großen Räume des Hauses waren meist überfüllt.“ 1847 starb Fanny Hensel nach einem dieser Konzerte an den Folgen eines Schlaganfalls.

Eine Hommage an die so intensiv gepflegte Tradition der Salonmusiken ist das Konzert am kommenden Samstag im Musiksalon von Schloss Weißenbrunn. Die junge kanadische Cellistin Octavie Dostaler-Lalonde, die international als Solistin und Kammermusikerin viel gefragt ist und seit letztem Jahr als Professorin an Amsterdam tätig ist, spielt gemeinsam mit Artem Belogurov, der ebenfalls schon in jungen Jahren als Professor für historische Klaviere in Utrecht berufen wurde. Beide sind gemeinsam in renommierten Festivals aufgetreten und haben zahlreiche CDs veröffentlicht.

In ihrem Programm für Weißenbrunn stellen sie die Werke von Clara und Fanny den Werken von Robert und Felix gegenüber. Ein spannender Vergleich.

Konzert im Musiksalon Schloss Weißenbrunn
Samstag, 15. Februar 2025, 17 Uhr
Bei Romantikern zu Hause
ein Abend mit Clara & Robert Schumann und Fanny & Felix Mendelssohn – Bartholdy

Octavie Dostaler-Lalonde, Violoncello & Artem Belogurov, Fortepiano Brodmann, Wien 1827

Karten gibt es unter www.schloss-weissenbrunn.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen in Coburg, Ebern und Bamberg.

Foto: Bruno Bonansea

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