Halbzeit bei der SG Eschenbachtal Schleerieth: „Die Fußball-Bundesliga ist nur ein Hurengeschäft!“

Halbzeit bei der SG Eschenbachtal Schleerieth: „Die Fußball-Bundesliga ist nur ein Hurengeschäft!“

SCHLEERIETH – Im dritten Jahr nach dem Wiederaufstieg läuft es fast schon erwartungsgemäß nicht mehr ganz so rund für den Dorfverein SG Schleerieth, der in der Schweinfurter Fußball-Kreisliga als Tabellen-13. überwintert. Das bedeutet Abstiegsgefahr.

Nach den Rängen drei und zehn sammelte das Team unter dem neuen Spielertrainer und fünffachen Torschützen Daniel May in den ersten 17 der insgesamt 30 Saisonpartien mit 19 Punkten bislang halb so viele wie in der letzten Runde im Gesamten. Bei zwei noch ausstehenden Nachholspielen ist der Sprung ins Tabellen-Mittelfeld freilich noch machbar. Allerdings muss Schleerieth in der Restserie noch neun Mal auswärts ran.

In der Winterpause sprach www.mainfranken.news mit Abteilungsleiter Martin Rettner.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Martin Rettner: Eine 4. Wir haben in der Vorbereitung durch mangelnde Trainingsbeteiligung verpasst die Grundlagen zu legen. Dadurch haben im ersten Saisondrittel die entscheidenten Prozente gefehlt, um Spiele zu gewinnen. Durch den Fitnessmangel hatten wir auch viele muskuläre Verletzungen. In den letzten 6 Spielen konnten wir aber zulegen und 4 Siege und 2 Unentschieden einfahren.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Martin Rettner: Das Beste: Das Spiel in Eckartshausen gegen Grettstadt, wo wir durch ein paar Umstellungen die Wende einleiten konnten und ein verdientes Unentschieden erreichten. Man kann auch das 7:1 gegen Gochsheim 2 nennen. Das schlechteste war beim Derby gegen Egenhausen, wo wir chancenlos verdient mit 0:3 verloren haben. Das hat uns aber die Augen geöffnet.

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Martin Rettner: Das Essleben so klar durchmarschiert. Ich dachte, das es enger wird und Grettstadt und Büchold länger dran bleiben.

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Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Martin Rettner: Bei uns Jonas Heil, der sich durch Trainingsfleiß (einer der Wenigen) von der 2. Mannschaft in der 1. Mannschaft fest gespielt hat und seine Sache gut macht. In der Liga muss man Johannes Feser nennen, der für Büchold als Leader und Torjäger unersetzlich ist.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Martin Rettner: Im Mittelfeld der Liga, weil wir in der Wintervorbereitung Gas geben werden. Die Jungs haben es selber in der Hand.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Martin Rettner: Als Jonas Schmittfull aus jeweils 30 Meter und 25 Meter den Ball in den Winkel schoss. Er ist sonst nicht für seine Weitschussfähigkeiten bekannt.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Martin Rettner: Das Kirchweih Heimspiel gegen Zeuzleben / Stettbach, wo Spieler und Fans des Gegner auch nach der Niederlage noch bis tief in die Nacht mit uns feierten. Auch Egenhausen feierte seinen Derbysieg ausgiebig. Auswärts ist es überall schön, wo man nachher mit dem Gegner zusammen sitzen und noch das eine oder andere Bier trinken kann. Das gehört einfach zum Fußball dazu.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Martin Rettner: Nein

Wird derTrainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen?
Martin Rettner: Daniel May hat für ein Jahr verlängert.

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Martin Rettner: Ja, wir werden bei der WM eine gute Rolle spielen, es gehört aber immer Glück dazu, umein Turnier zu gewinnen.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Martin Rettner: Ich glaube nicht, dass Bayern Meister wird, obwohl ich Bayern Fan bin, da der Trainer Kompany sein System den Gegner nicht anpassen kann oder will. In den entscheidenten Spielen wird Bayern so verlieren. Mich fasziniert an der Bundesliga nichts, da es nur ein Hurengeschäft ist. Ich schaue mir lieber ehrlichen Fußball in den unteren Ligen an, wo man für seinen Verein oder mit seinen Kumpels spielt.

Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Martin Rettner: Nein, im Moment nicht. Wenn aber eine Frau die Kompetenz mitbringt – warum nicht.

Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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