Nachtragsmeldung zur Gewalttat im Park Schöntal: 41-Jähriger wollte Kinder schützen – und starb

Nachtragsmeldung zur Gewalttat im Park Schöntal: 41-Jähriger wollte Kinder schützen – und starb
Foto Pixabay Pavlofox

ASCHAFFENBURG – Wie bereits berichtet, ist es am Mittwoch, gegen 11:45 Uhr, zu einer Gewalttat im Park Schöntal gekommen, bei der ein 41-jähriger Mann und ein zweijähriges Kind tödlich verletzt wurden.

Dem Sachstand nach war zu dem Tatzeitpunkt eine Kindergartengruppe in der Parkanlage unterwegs, als ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger einen 2-jährigen marokkanischen Jungen, der Teil dieser Gruppe war, tätlich angriff. Hierbei fügte der Tatverdächtige dem Kind mit einem Küchenmesser tödliche Verletzungen zu.

Ein 41-jähriger Passant, der zufällig am Tatort war, schritt nach derzeitigen Erkenntnissen zum Schutz der anderen Kinder gegen den 28-Jährigen ein und wurde dabei von dem Tatverdächtigen angegriffen. Der Mann erlitt schwerste Verletzungen und erlag diesen noch vor Ort.

Drei weitere Personen, darunter ein 2-jähriges syrisches Mädchen, ein 72-jähriger deutscher Mann und eine 59-jährige Erzieherin der Kindergartengruppe, wurden bei dem Angriff zum Teil schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Das Kind, der Mann und die 59-jährige deutsche Frau befinden sich nach gegenwärtigen Informationen außer Lebensgefahr.

Die weiteren Kinder der Gruppe sowie deren in Kenntnis gesetzte Angehörige wurden unter Hinzuziehung von geschultem Fachpersonal betreut.

Der Tatverdächtige, der nach der Tat, zu Fuß flüchtete, konnte kurze Zeit später durch Polizeikräfte im Nahbereich festgenommen und zu einer nahegelegenen Polizeidienststelle gebracht werden. Das bei der Tat verwendete Küchenmesser wurde sichergestellt.

Den aktuellen Ermittlungen zufolge war der Tatverdächtige psychisch vorbelastet und trat bereits in der Vergangenheit mehrfach polizeilich in Erscheinung. Die Vollstreckung eines richterlich angeordneten Durchsuchungsbeschlusses an der Wohnanschrift des 28-Jährigen brachte weitere Erkenntnisse zu der psychischen Erkrankung des Mannes. Hinweise auf eine radikale Gesinnung des Tatverdächtigen ergaben sich hingegen bislang nicht.

Die Kriminalpolizei Aschaffenburg ermittelt nun in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wegen der Gewalttat. Die genauen Hintergründe der Tat und ein mögliches Motiv sind bislang unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Stellvertretende Ministerpräsidentin Scharf zur Tat in Aschaffenburg

Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin und Familienministerin Ulrike Scharf zeigt sich tief betroffen von den heutigen Ereignissen in Aschaffenburg:

„Ich bin zutiefst schockiert über die furchtbare Tat in Aschaffenburg. Es ist unerträglich, dass Kinder das Ziel dieses barbarischen Angriffs waren und ein Mensch für seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlt hat. Das ist einfach nur entsetzlich und tut weh. Unsere Herzen sind heute Abend schwer. Wir trauern und halten inne. Danke an alle Rettungs- und Einsatzkräfte, die für Sicherheit sorgen und sich vor Ort um die Menschen kümmern. Mein Dank gilt insbesondere auch der Polizei, die diese schlimme Tat lückenlos aufklären wird. Lassen Sie uns in diesen schweren Stunden eng zusammenstehen. Bayern ist gemeinsam stark.“

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