„Nicht tragbare Dauer-Beschallung“: Die neuen Bushaltestellen in der Harald-Hamberg-Straße sorgen für Ärger bei den Anwohnern

SCHWEINFURT – Nahezu ständig erreichen die Redaktion von www.mainfranken.news Anfragen von Bürgern, die unzufrieden sind mit dem Schweinfurter Stadtbusnetz 2.0 – also mit den Veränderungen seit 1. Januar 2025.

Oft geht es um die Preise, die Bezahlmöglichkeiten, die Taktierung oder um Verspätungen. Gemeldet hat sich nun die Familie Neu / Wahler. Sie wohnt mit vier Kindern in einem Haus in der Adalbert Stifter Straße am Hochfeld. Direkt an der Harald-Hamberg-Straße. Und dort ist nun „Highlife“.

Durch die neuen Linien entstand direkt vor dem Garten und Haus eine neue Haltestelle, der die bisherigen 12 Parkplätze für Autos zum Opfer fielen. Und das deshalb, weil für die neuen Linien 110 zum Wildpark und 120 zum Silvana ein Knotenpunkt eingerichtet wurde.

„Seitdem halten bei uns in Stoßzeiten acht Busse pro Stunde direkt vor unserem Haus. Direkt an unserem Garten mit Pool und vor dem Schlafzimmerfenster. Und direkt vor 50 Wohnungen auf der gegenüberliegenden Seite. Das ist eine Dauerlärm-Belastung. Abgesehen davon und von den weggefallenen Parkplätzen meinte unsere Maklerin, dass wir dadurch eine Wertminderung unserer Immobilie haben“, sagt die Familie.

Und wundert sich, warum dieser Knotenpunkt nicht beispielsweise direkt am Silvana eingerichtet wurde, wo es a.) Platz zum Wenden gibt, wo b.) bereits Bushäuschen vorhanden sind und c.) keine Anwohner gestört werden. Auch die Haltestelle am Wildpark käme eher in Frage. Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Schweinfurt begründeten das gegenüber Sabrina Neu mit der einen Minute Zeitersparnis ohne die Schleife nach oben zum Park.

„Hier wurde nicht im Geringsten der Bürger mit einbezogen“, ärgert sich die OP-Schwester Frau Neu, die ein Schreiben an die Verantwortlichen sendete, in dem sie von einer „nicht tragbaren Dauer-Beschallung“ spricht. Zuvor sei niemand gestört worden, durch die Verlegung der Haltestellen nun schon. Auch die Anwohner des Wohnblocks gegenüber. „Und unsere Nachbarn, die Familie Cäsar, sind ebenfalls äußerst schockiert und in Rage!“

Die Analyse des alten und neuen Netzplan führte zu folgenden Erkenntnissen: Es gibt sonst keinen anderer Knotenpunkt im gesamten Stadtnetz, ohne zumindest einseitiger Haltebucht oder ausreichend breiter Straßen, außer eben vor ihrem Haus.

Die allermeisten Bushaltestellen sind nicht direkt gegenüber, sondern zumindest leicht versetzt, plus breitere Straßen. Vor allem Knotenpunkte hätten zusätzlich alle eine Einbuchtung, zum Großteil Unterstellfläche und einen Wartebereich, der nicht gleichzeitig Gehweg ist. „Bei uns gäbe es baulich dafür überhaupt gar keinen Platz.“

Ihr Fazit: Die schmalste Knotenpunktstraße mit 8,5 Meter Breite, Gehwegbreite und gleichzeitig Wartebereich von ca. 2,1 Metern je Straßenseite und gleichzeitig direkt gegenüberliegende Bushaltestellen sind drei Besonderheiten, die sonst nirgends im gesamten Schweinfurter Busnetz gab und gibt.

„Gleichzeitig mussten wir unseren neuen Gartenzaun aus Holz mit einer Höhe von fast zwei Metern vor rund einem Jahr sehr aufwändig um einen Meter nach hinten versetzen lassen, da Einfriedungen laut Bebauungsplan von 1967 ausschließlich mit einer Maschendrahtzaun-Höhe von 1,3 Metern mit Heckenhinterpflanzung erlaubt sind. Nachbarn mit baugleichen Zäunen in der Gegend durften ihre stehen lassen – diese Geschichte alleine wäre ein Artikel wert, sprengt aber wohl den Rahmen… Ein Lärmschutzzaun wäre also nicht erlaubt. Somit ist und bleibt unsere Hecke nun der Verschmutzung ausgesetzt und der Lärm in unserem Garten bestehen.“

Die Familie ärgert ganz besonders, dass trotz der starken Einschränkung die Maßnahmen nicht mit den direkt und stark betroffenen Anwohnern besprochen oder diese bei den Planungen mit einbezogen wurden …

www.mainfranken.news liegen weitere Meldungen von Bürgern vor, die mit den Stadtbussen unzufrieden sind. Weitere Berichte folgen. Und sicherlich bald auch eine Stellungnahme der Stadtwerke.

2 Antworten

  1. Mein Gott, die letzten Jahrzehnte wurden zig andere Bewohner beschallt, jetzt sind halt mal andere dran ,das nennt man Gerechtigkeit !

  2. Weiß jetzt nicht was das Problem sein soll. Ich kann jetzt an der ehemaligen Harald Hamberg oder bei einen der beiden ehemaligen Adalbert Stifter Straße parken. Sind also nur noch 2 Haltestellen statt 3 in der Ecke. Für mich machts keinen Unterschied.

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