GOCHSHEIM – Zwei Niederlagen mehr als Siege – das ist, verbunden mit Platz neun zur Pause, sicher nicht das, was sich der TSV Gochsheim in dieser Saison erwartet hätte. Der Landesliga-Absteiger überwintert jenseits von Gut und Böse.
Vor allem zuhause läuft es mit neun Punkten aus neun Partien so gut wie gar nicht. Spielertrainer Michael Herrmann verabschiedete sich nach den ersten 18 Partien. Sein Nachfolger für die ausstehenden zehn heißt Razvan Constantin Paunescu.
Mit Torwart Irnes Husic unterhielt sich www.mainfranken.news in der Winterpause.
10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Irnes Husic: Leider muss ich sagen, dass es sehr, sehr durchwachsen war – unseren eigenen Ansprüchen sind wir nur vereinzelt nachgekommen… Es ist aber auch klar gewesen von Anfang an, dass es eine schwierige Saison werden wird nach der Relegation.
Wir hatten im Pokal sehr gute Spiele und sind auch verdient in das Finale gekommen – auch wenn es nur gegen unterklassige Mannschaften ging – waren wir unserer Favoritenrolle immer gerecht gewesen. Daher gebe ich uns 5 Punkte.
Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Irnes Husic: Es waren schon ein paar Highlights: Die zweite Halbzeit daheim gegen Abtswind war sehr stark wie auch das ganze Spiel – speziell die zweite Halbzeit gegen Türkiyemspor – welches mit 9:1 gewonnen wurde. Vor allem aber auch das Comeback gegen den damaligen zweitplatzierten Gerolzhofen, welches noch 3:3 ausging. Die Pokalrunde hatte ich ja schon angesprochen – die war bisher sehr positiv.
Dagegen stehen auch einige negative Erlebnisse, auf die ich jetzt nicht genauer eingehen möchte. Meistens hat es an der eigenen Einstellung gemangelt, denn die Qualität der meisten Mannschaften war nicht besser. Wenn wir unser Potenzial abgerufen hätten, müssten wir unter den Top 5 Mannschaften aktuell stehen. Weil wir das nicht gemacht haben, stehen wir absolut zurecht da, wo wir stehen.
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Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Irnes Husic: Dass Bad Kissingen so souverän durch die Liga marschiert.
Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Irnes Husic: Das, was ich gesehen habe: Luka Maric vom FC Bad Kissingen.
Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Irnes Husic: Wenn wir unsere Leistung abrufen – was in der Mannschaft ohne Zweifel vorhanden ist und alle mitziehen – ist ein Platz 5 noch absolut realistisch.
Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Irnes Husic: Klar, das Spiel bei Türkiyemspor, welches fast zweistellig ausgegangen wäre, muss ich leider erwähnen. Leider, weil ich der Mannschaft den Klassenerhalt gönne. Aber auch der Moment in der Nachspielzeit gegen Münnerstadt, als ich in den Ball noch von der Linie gekratzt habe und somit den Punkt festhielt. Das Spiel gegen unseren Ex-Coach Stefan Riegler und den TSV Ettleben/ Werneck war für mich auch besonders.
Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Irnes Husic: Aufgrund der doch schon einigen Niederlagen daheim dieses Jahr waren einige Mannschaften gesellig. Unseren Wirt wird’s gefreut haben.
Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Irnes Husic: Aktuell weiß ich von nichts.
Bei Euch hat zur Pause Spielertrainer Michael Herrmann aufgehört. Kannst Du schon etwas über seinen Nachfolger berichten, wird der über die Saison hinaus bleiben? Oder was hast Du ab dem Sommer 2025 vor?
Irnes Husic: An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei unserem Ex-Coach von Herzen für die tolle und nicht einfache Zeit bedanken – hat mich sehr gefreut gehabt, nochmals mit ihm kicken zu dürfen.
Ja, der neue Trainer „Bobby“ ist ein sehr guter Freund von mir – wir kennen uns schon seit 14 Jahren aus der Zeit noch aus Abtswind – auf die neue Zusammenarbeit mit Ihm freue ich mich mega.
Zu meiner Person – in welcher Form ich beim TSV weitermache, muss ich noch schauen – in dem Fußball Alter muss man genau zuhören was der Körper einem sagt.
Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Irnes Husic: Sie können gerne Weltmeister werden – würde mich freuen – noch vieeeeeeeel mehr würde mich freuen, wenn mein Land Bosnien und Herzegowina sich nur qualifizieren würde.
Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Irnes Husic: Naja, so klar ist das noch nicht, dass Bayern Meister wird – denn Leverkusen findet anscheinend zur letztjährigen Stärke wieder. Seitdem ich Fußball schaue, kann ich mich nicht erinnern, dass eine Liga jemals so ausgeglichen war die die 2. Bundesliga bis jetzt.
Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Antwort: In einer Leistungsgesellschaft – in der wir uns befinden und besonders natürlich auch der Profifußball – sollte man auch nur nach Leistung sein Personal aussuchen und nicht nach irgendwelchen Quoten gehen – daher ist es für mich gar kein Problem wenn morgen eine Frau mein Trainer wäre.
Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2025 alles Gute!
www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.