Oberhof und mehr: Abenteuer-Garten, Sessellift, Schnee im Sommer, Unterwasser-Meereswelt, Experimente und ein Schlossberg-Hotel – VIELE FOTOS & FILM

Oberhof und mehr: Abenteuer-Garten, Sessellift, Schnee im Sommer, Unterwasser-Meereswelt, Experimente und ein Schlossberg-Hotel – VIELE FOTOS & FILM

OBERHOF / ZELLA-MEHLIS – Von Schweinfurt aus sind es knapp 100 Kilometer und nur etwas mehr als eine Stunde Anfahrt nach Oberhof in Thüringen. Dorthin lohnt sich sogar schon ein Tagesausflug. Aber mainfranken.news-Vielschreiber Michael Horling und seine alles fotografierende Partnerin Petra Moritz blieben letzten Sommer bei einem Kurzurlaub zwei Nächte und stellten fest: Da wäre noch mehr zu erleben gewesen.

An sich kennt man Oberhof als Wintersportort und in erster Linie vom Biathlon. Und ja: Natürlich spielten die Wettkampfstätten eine große Rolle beim Besuch der beiden Schonunger. Weil die sogar im August sehenswert sind. Oberhof freilich macht auch ohne Schnee großen Spaß. Wobei es selbst im Hochsommer genügend davon gibt….

Hier ist er also, der ultimative Reisereport über zwei Tage Oberhof und umgebung mit Erlebnissen – und ein paar Hinweisen, was man noch machen kann, wenn man eine ganze Woche bleiben will… Ganz unten dann nochmal der Film – und darunter ganz viele Fotos von erlebnisreichen rund 48 Stunden in Thüringen.

Rennsteiggarten:
Wenige Kilometer vor Oberhof ist dieser Botanische Garten für Gebirgsflora ein absolutes Muss. Nicht nur für Pflanzenliebhaber. Denn der Rennsteiggarten mit seinem Rundweg bedeutet Abenteuer pur. Der stufenlose Hauptweg taugt für alle, die Nebenwege bedeuten ein bisschen Kletterei. Es gibt den Wetterfichtensteig, die Farnschlucht mit einer Brücke oder den Preiselbeerweg. An verschiedenen Stellen mit Aussichtspunkt lohnen sich das Verweilen mit Blicken bis zum Kreuzberg in der Rhön. Für Kids gibt´s zahlreiche Spielstationen – und wer einfach nur faul ist und lediglich Pflanzen sehen will: Die Schauanlage befindet sich zentral am Eingang, daneben locken das Café Enzian und ein Biergarten. Wer lieber läuft: Eine Stunde sollte man mindestens einplanen. Eher eineinhalb bis zwei. Was für ein toller Start in einen Kurzurlaub!

Unterkunft:
Unser Quartier war ein echtes Schloss. Naja, fast zumindest. Das Schlossberghotel mit mehr als 50 Zimmern und einem Wellnessbereich inklusive kleinem Hallenbad hat seine vier Sterne natürlich zurecht. Die Bilder im Haus zeigen, dass die Sportgrößen hier gerne nächtigen. Alleine die vielen Fotos anzuschauen dauert einige Zeit. Perfekt ist das Frühstücksbüffet, auch weil man sich bis 11 Uhr Zeit lassen kann. Wer morgens Lust hat auf Hackfleischküchli, diverse Rührei-Variationen, Lachs oder Wiener Würstchen, der kann hier schlemmen und braucht dann tagsüber nichts mehr essen. Halbpension ist im Haus möglich, abends gibt´s im Restaurant richtig feine Menüs.

Einkehren:
Um unabhängig zu sein, entschieden sich die Schonunger für Übernachtung mit Frühstück. Und liefen am Anreisetag abends erstmal durch den relativ kleinen Oberhofer Ortskern auf der Suche nach einem Wirtshaus. Davon gibt´s so einige – doch die Biergärten und Terrassen sind im Sommer bei schönem Wetter eigentlich alle ab 17 Uhr besetzt. Reservieren kann man so gut wie nirgendwo – und bei 23 Grad drinnen zu sitzen, das war kein Thema. Nach einer etwas längeren Suche landeten die Gäste beim Restaurant Zur alten Post etwas abseits und hatten Glück: Auf der wohl kleinsten Terrasse im Ort war noch ein Tisch frei. Zum Glück, denn der benachbarte Tegut, der einzige Supermarkt in Oberhof, hatte bereits um 18 Uhr geschlossen (und nicht wie eigentlich üblich um 20 Uhr). Einkaufen war also nicht mehr möglich (erst am nächsten Tag…), doch die Post überzeugte mit erstmal Schwarzbieren der fränkischen Brauerei Leikeim und dann mit einer angenehmen Speisekarte mit besonderen bulgarischen Gerichten. Mehr dazu in einem Extra-Beitrag in der Gastro-Rubrik auf SW1.News. Dort steht dann auch der Bericht zur zweiten Einkehr am Tag danach in der Oberen Schweizerhütte. Also: Zur zweiten Einkehr am Donnerstag dort. Die erste ist Bestandteil der Geschichte über das…

Wandern:
Wir waren nur einen kompletten Tag in Oberhof – und den wollten wir so prall wie möglich voll füllen mit Erlebnissen. Aus Bad Neustadt kam mit Andreas Staude ein guter Freund angereist – und am Mittag machten wir uns auf eine kleine Wandertour mit am Ende insgesamt bestimmt mehr als 10 Kilometern. Wir wollten zwei Rundwanderungen miteinander verbinden: Die Allee der Weltmeister und Olympiasieger, ein Weg rund um Oberhof mit ganz vielen Hinweisen auf die vielen Sportstars von hier, ist in etwa 7 Kilometer lang. Und knapp 6 Kilometer läuft man zur Erinnerung an die „Historischen Sportstätten und die Wadebergbobbahn“ – für die Jungs aus Unterfranken war das natürlich ein Muss. Blöde, dass gleich nach der Wadeberg-Schanze, nicht zu verwechseln mit der größeren Anlage im Kanzlersgrund, wegen Baumfällarbeiten der Weg gesperrt war. Die Wanderer aus Unterfranken mussten improvisieren, gerieten tief hinein in den Wald – kamen dann aber wieder auf den richtigen Weg zurück. Und der verlief entlang der Strecke der historischen Wadebergbobbahn, die zwei Kilometer lang war und bis zu 40.000 Zuschauer anlockte. Vom Ziel aus, tief im Wald gelegen, führt eine Straße nun stets aufsteigend zurück nach Oberhof Richtung Ortskern. Sie ist für Sommerrodler vorgesehen. Und für Fußgänger durchaus schweißtreibend angesichts der drückenden Schwüle an diesem Tag. Vor dem nächsten Ziel tauchte allerdings wie aus dem Nichts die Obere Schweizerhütte auf – mit kleinen Biergarten. Geöffnet war – und so ein Kellerbier aus der Privatbrauerei Metzler aus Dingsleben am Nachmittag ist schon was Feines. Zumal sich heraus stellte, dass man hier auch vorzüglich das Abendessen einehmen kann. Es wurde zwei Mal ein Gulasch mit Nudeln und einmal ein Omlette für den Vegetarier. Zuvor freilich wanderten die Unterfranken erstmal zurück zum Schlossberghotel und kamen dann mit dem Auto wieder. Nicht aber, ohne dazwischen weitere Erlebnisse zu sammeln. Als da wäre….

Sesselliftfahren:
Der Bikepark Oberhof bietet einerseits steile Abfahrten für Freunde des gepflegten Zweirad-Sports im Gelände. Andererseits eine Gondel, mit der man von ein paar 100 Metern Distanz von der Oberen Schweizerhütte den Berg aufwärts (und auch wieder abwärts) fahren kann hoch zur Straße, die alle neuen Sportstätten verbindet. Der Sessellift verläuft oberhalb der umgebauten Weltcup-Bob- und Rodelbahn, auf der 2023 die Weltmeisterschaften stattfanden. Auch im Sommer wird hier trainiert. Die Besucher aus Unterfranken nutzten den Ausstieg aus der Gondel oben und liefen erstmal weiter. Zum…

Schnee im Hochsommer:
Die Lotto Thüringen Skisport-Halle Oberhof ist ein echtes Monster! Binnen Sekunden erschrickt man angesichts von 25 Grad Außentemperatur auf minus 4 Grad drinnen. Man muss nur durch zwei Schleusen-Türen gehen. Für Zuschauer kostet das mit Gästekarte gerade mal einen Euro. Auch im August kann man da drin Skifahren. Langlaufen auf einer Gesamtstrecke von fast 1,8 Kilometern. Mit 14 Metern Höhendifferenz und einer Schleife sowie Schnellkraftrunde. Ab in die Loipe im Sommer!

Biathlon-Areal am Grenzadler:
Nur zehn Fußminuten weiter in westlicher Richtung befindet sich die Arena, in die jeden Winter zum Weltcup mehrere zehntausend Besucher kommen. Das Biathlon-Stadion ist natürlich auch im Sommer für Groundhopper ein Muss. Die Bilder dürften neugierig machen – und das sogar auf einen Besuch im Sommer.

Sportgrößen sehen:
Nicht nur die Allee der Weltmeister und Olympiasieger erinnert an die Sportgrößen der Vergangenheit. Es gibt auch eine Hall of Fame, eine kleine Ausstellung in einem Raum gleich neben dem neuen Kurpark mit seinem vielen Wasser.

Klettern:
Der Golf-Kletter-Park verbindet mehrere Freizeit-Möglichkeiten mitten im Ort. Das gewaltige Kletter-Gerüst ist zu so etwas wie dem Wahrzeichen Oberhofs geworden, gemeinsam mit dem Hotel in Form einer Schanze oder dem neuen Familien-Resort The Grand Green. Wer Höhenangst hat, kann Abenteuer-Minigolf spielen auf einer Anlage mit 18 Bahnen oder auf einer Riesenschaukel Richtung Wolken schwingen. Hier ein kleines Video, darunter geht es dann mit dem Freitag weiter…

Andreas fuhr bereits Donnerstagabend wieder nach Hause, die beiden Schonunger checkten freitags nach abermals einem guten Frühstück im Schlossberghotel bald aus und hatten auf der Heimfahrt noch zwei Stationen jeweils in der benachbarten Stadt Zella-Mehlis. Es ging nacheinander in…

Das Meeresaquarium:
Im Obergeschoss sind die Krokodile zuhause. Wer sich über das Geländer beugt, könnte bei den gefräßigen Tieren schnell mal den Arm verlieren. Nein, natürlich nicht! Aber ein bisschen Respekt haben die Besucher schon, auch im Erdgeschoss vor den Haien, die da in einem Becken mit einer Million Liter Wasser schwimmen. Durch die Fensterscheiben sind sie zu sehen. Klopfen ist unerwünscht. Aber die Menschen gar nicht so gerne fressenden Fische kommen auch so auf die Besucher zu. Genauso die vielen anderen bunten Fische in den Aquarien, die aneinander gereiht auch Piranhas beherbergen, Korallen und natürlich zahlreiche ganz harmlose Tiere, die manschmal richtig lustig bis bisweilen ein wenig doof ausschauen. Wer sich Mühe gibt, der findet Nemo. Fotomotive gibt´s hier drinnen zuhauf. Jedenfalls sollte man sich mindestens zwei Stunden Zeit nehmen, sich danach im Restaurant „aquamaehlis“ stärken. Denn Zella-Mehlis hat ja noch…

Die Explorata:
In das Gebäude eines früheren Elektro-Marktes zog eine Mitmachwelt ein, die nicht nur etwas ist für Kinder. Hier gilt es, auf zwei Etagen Geheimnissen physikalischer Phänomene auf die Spur zu kommen. Auf 1.300 m² warten über 100 Experimentier-Stationen darauf, ausprobiert und begriffen zu werden. Zum Beispiel gibt es da einen Wandbild-Baum, auf dem erst nach dem genaueren Hinsehen zahlreiche Köpfe zu erkennen sind. Wer von hier auf die andere Seite des Raumes schaut, sieht zwei Köpfe nebeneinander: Ein grimmiges und ein freundliches Gesicht. Wer darauf zuläuft, wird sich mit jedem Schritt wundern. Die stille Rohr-Post lässt verblüffend zu, dass man sich flüsternd über zahlreiche Meter Distanz gut unterhalten kann. Wer´s nicht glaubt: Schatten kann durchaus dreifarbig sein! Diverse Spiegel lassen tolle Bilder entstehen. Manche auf den ersten Blick höchst unterschiedliche Flächen erweisen sich letztlich überraschend als gleich groß. Das ist lehrreich, macht Spaß – und auch hier gilt: Möglichst zwei Stunden einplanen, um alles auszuprobieren!

Was man noch machen sollte…

Das H2Oberhof ist ein Wellnessbad mitten im Ort. Nicht weit davon entfernt bfindet sich das Exotarium Oberhof, die wunderbare Welt der Reptilien. Den Schneekopf sieht man von Oberhof aus. Und auch wenn die Berghütte auf der zweithöchsten Erhebung des Thüringer Waldes nicht mehr bewirtschaftet ist, so lohnt sich eine Wanderung. Ebenso zum Lütsche Stausee mit seinem Campingplatz. Oder zum Ausgebrannten Stein, das ist ein Durchgang durch einen Fels.

Und und und… Man sieht (liest) also, dass es noch viele weitere Erlebnismöglichkeiten gibt. Und dazu kommen noch viel mehr, wenn man sich erstmal damit beschäftigt. Weil auch beispielsweise Erfurt nicht weit entfernt ist und sich für einen Tagesausflug empfiehlt, lässt sich locker eine schöne Sommer- oder Herbst-Woche in und um Oberhof verbringen. Garantiert ohne Langweile. Auch Suhl gleich neben Zella-Mahlis ist ein nettes Städtchen, ebenso das nicht weit entferne Ilmenau. Oder wie wär´s mit der Drachenschlucht?

Links:
https://www.oberhof.de
https://rennsteiggartenoberhof.de/
https://www.schlossberghotel-oberhof.de
http://www.obereschweizerhuette.de/
https://golfkletterpark.de/
https://bikepark-oberhof.de/
https://www.oberhof-skisporthalle.de/
https://www.biathlon-weltcup-oberhof.com/arena-am-rennsteig/
https://www.explorata.de/
https://www.meeresaquarium-zella-mehlis.de/

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