Halbzeit bei der Spvgg Hambach: „Lukas Ball ist unser Mister Zuverlässig!“

HAMBACH – Es war keine richtig gute Hinserie für die Spielvereinigung Hambach. 17 Punkte nach 18 Partien bedeuten einen Relegationsrang, mit fünf Niederlagen aus sechs Partien verabschiedete sich das Team in die Pause.

Dass dazwischen gegen Aufstiegsanwärter FC Arnstein genauso ein Sieg gelang wie zuvor gegen die SG Sennfeld, das beweist die Fähigkeiten der Mannschaft. An Anfang März und dem Re-Start zuhause gegen Schwanfeld in einem wegweisenden Kellerduell müssen noch einige Punkte her.

In der Winterpause sprach www.mainfranken.news mit dem spielenden Teammanager Patrick Geißler. Der 35-Jährige arbeitet hauptberuflich für den VfB Stuttgart und pendelt daher zwischen Kreisklasse und Champions League.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Patrick Geißler: Ich würde uns eine 3,5 geben. Wir zeigen immer mal wieder, dass wir viel Potential in der Mannschaft haben, zum Beispiel beim Sieg gegen Arnstein. Aber leider bekommen wir die Leistung nicht konstant auf den Platz und schwächen uns durch individuelle Fehler oft selbst. Die bisherige Punkteausbeute und der Tabellenplatz sind sicherlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir können es besser. Aber die Mannschaft ist jung und hat viel Entwicklungspotential. So wie auch die 3,5 Punkte noch Luft nach oben haben.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Patrick Geißler: Unser bestes Spiel war das Heimspiel gegen Arnstein. Da waren wir als Mannschaft von Beginn an heiß und „voll da“. Das hat man schon beim Aufwärmen gemerkt. Zweikämpfe, Laufbereitschaft, spielerisch, das war so, wie wir uns das vorstellen. Und dann haben wir zwei Wochen später in Bergrheinfeld unser anderes Gesicht gezeigt. Auch wenn der Kunstrasenplatz ein ungewohntes Geläuf war, darf man sich wenigstens ein bisschen wehren.

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Patrick Geißler: Eher negative Überraschungen. Dass Oberndorf so abgeschlagen ist, damit hat wohl keiner gerechnet und auch dass Schwanfeld so weit unten steht, kommt überraschend.

Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Patrick Geißler: Bei uns ist es Lukas Ball. Obwohl erst 18 Jahre, ist er Mr. Zuverlässig. Selbst wenn wir als Mannschaft schlecht spielen, ist er der einzige, der konstant seine gute Leistung bringt – Bergrheinfeld mal ausgenommen (grinst). In der Liga ist sicherlich Julian Brändlein zu nennen. Wer über 50 Prozent der Tore für seinen Verein erzielt, das ist wohl das, was man Unterschiedsspieler nennt.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Patrick Geißler: Auf Platz 10, wenn wir zuerst anfangen, uns auf die fußballerischen Basics zu konzentieren und unsere Leistung konstant(er) abzurufen.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Patrick Geißler: Unser Sieg gegen Arnstein. Weil wir da gezeigt haben, was wir können.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Patrick Geißler: Am besten hat es uns bei Türkgücü gefallen, weil das unser einziger Auswärtssieg in der Saison bisher war… Und bei uns gern gesehen ist der TV Oberndorf. Durch die Verbundenheit zum Restaurant Delphi (vorher in Oberndorf) sind viele Spieler trotz der Niederlage sehr lange sitzen geblieben.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Patrick Geißler: Matthias Peuker wird wieder zurückkommen. Ansonsten gibt es keine Wechsel, David Kolb wird aber ein Auswärtssemester antreten und uns somit fehlen. Und wir hoffen, dass Maximilian Vollert endlich wieder angreifen kann.

Widr der Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein: Wer wird sein Nachfolger?
Patrick Geißler: Nein, Daniel Hey schafft es leider zeitlich nicht mehr, bleibt uns aber als Spieler erhalten. Matthias Fiedler, aktuell bei Niederwerrn/Oberwerrn, wird sein Nachfolger.

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Patrick Geißler: Zumindest sind sie auf einem guten Weg, dass es wieder Spaß macht, die Nationalmannschaft zu verfolgen. Das ist der größte Erfolg. Und ja, wenn sie so weitermachen, zählt Deutschland zum Favoritenkreis. Am Ende kommen dann verschiedene Faktoren zusammen, wer Weltmeister wird. Aber ja, aktuell befinden sie sich auf dem Weg, Weltmeister werden zu können.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Patrick Geißler: Ist das schon so klar, dass Bayern Meister wird? Ich würde da Uli Hoeneß gerne mal noch widersprechen. Auch wenn vieles dafür spricht, ist im Fußball doch einiges möglich. Ansonsten fasziniert mich natürlich beruflich bedingt der VfB Stuttgart – da bin ich etwas befangen (lacht) – und der Kampf um die Internationalen Plätze. Aber was in der 2. Liga abgeht, ist schon geil. So spannend wünscht man sich eigentlich auch den Kampf um die Meisterschaft.

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Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Patrick Geißler: Eine Frau als Trainerin, grundsätzlich ja. Das ist denke ich Typsache. Wahrscheinlich hat es eine Frau erstmal schwerer, aber ich glaube, wenn sich eine Frau das zutraut, dann bringt sie grundsätzlich die Eigenschaften mit, das gut zu machen.

Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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