Halbzeit beim FV Niederwerrn/ Oberwerrn: „Moment, ich muss mal kurz meine Frau anrufen!“

NIEDERWERRN / OBERWERRN – Als Vierter mit 31 Punkten nach 17 Partien lauert der FV Niederwerrn/ Oberwerrn und hat zumindest die beiden Relegationsplätze der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse im Blick. Der Aufstieg könnte also durchaus zum Thema werden.

Lang sah es nicht danach aus, und auch das negative Torverhältnis spricht für keine optimale Hinserie. Da war zum Beispiel eine 0:6-Niederlage beim TSV Ettleben/ Werneck 2. Doch zum Jahresausklng bedeuteten sieben Partien ohne Niederlage mit alleine da 19 gesammelten Zählern einen überaus versöhnlichen Abschluss.

In der Winterpause sprach www.mainfranken.news mit Trainer Matthias Fiedler.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Matthias Fiedler: Eine 7. Nach Anlaufschwierigkeiten haben wir uns sukzessive nach oben gerabeitet und uns in eine eine ordentliche Ausgangsposition für die Restrunde gebracht.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Matthias Fiedler: Das beste Spiel, vielleicht nicht spielerisch aber von der Einstellung, war das Spiel in Schwanfeld. Dort haben wir zusammengefasst fast 60 MInuten in Unterzahl gespielt und trotzdem gewonnen. Auf der anderen Seite gab es viele Spiele, mit denen wir nicht zufrieden waren, aber das Spiel in Obbach war vermutlich das, mit dem wir am wenigstens zufrieden sein konnten. Wir haben uns mehr mit den Platzverhältnissen, die zugegebenermaßen mehr als grenzwertig waren, beschäftigt, als mit dem Gegner und dem Spiel.

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Matthias Fiedler: So eine richtige Überraschung gibt es meiner Meinung nicht. Vielleicht konnte man Schwanfeld nicht so weit unten erwarten.

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Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Matthias Fiedler: Bei uns hat Kim Herder eine solide Hinrunde gespielt mit einigen Toren und Assists. In der Liga finde ich Jay Brändlein von Sömmersdorf außergewöhnlich. Er ist jedes Jahr in den Top 3 der Torschützenliste und quasi die Lebensversicherung der SG.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Matthias Fiedler: Ich hoffe, dass wir noch einen Relegationsplatz erreichen, um um den Aufstieg in die Kreisliga zu spielen. Hierzu muss aber fast alles stimmen. Das heißt, die Jungs müssen schon vor Beginn der Vorbereitung einiges tun. Dann brauchen wir eine gute Vorbereitung und einen guten Start bei einem schweren Auftaktprogramm, um in einen Flow zu kommen. Weiterhin sollten wir von Verletzungen verschont bleiben. Wir werden alles probieren, aber wenn es nicht klappt, geht die Welt auch nicht unter.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Matthias Fiedler: Das war da 2:0 von Alexander (Ali) Senff in Schnackenwerth, als er nach einer Ecke den Ball aus 18 Metern volley in den Knick versenkte und quasi die Vorentscheidung in diesem Spiel erzielte.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Matthias Fiedler: Beim Vorbereitungsspiel in Egenhausen hat im Anschluss eine Onkelz Coverband gespielt, damit konnte man leben (lacht). Generell trinken wir auswärts meist ein paar Kaltgetränke, aber die richtigen „Sitzenbleiber“ sind wir zugegebenermaßen nicht. Mir ist jetzt auch keine Auswärtsmannschaft bekannt, welche bei uns das Sportheim abgerissen hat.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Matthias Fiedler: Nein. Hier bleibt alles beim Alten.

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Matthias Fiedler: Nein. Nach acht Jahren werden sich unsere Wege trennen. Wer mein Nachfolger wird, weiß ich nicht. Ich selbst werde ab der kommenden Saison Hambach trainieren, aber darüber habt ihr ja schon berichtet.

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Matthias Fiedler: Oje, da fließt noch viel Wasser den Main hinunter. Generell haben wir ´ne Truppe, die dazu in der Lage ist. Aber auch andere Nationen können ganz gut kicken. Es wird wie immer von vielen Faktoren abhängen, auch von solchen, auf die man wenig Einfluss hat.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Matthias Fiedler: Es sieht zwar danach aus, aber ob das schon klar ist, ist meiner Meinung nach zu verfrüht. Der Profi-Fußball fasziniert mich eher weniger. Da ist mir zuviel Kommerz im Spiel, und die Vereine sind ja überwiegend Wirtschaftsunternehmen. Auch der VAR hat viele Emotionen genommen. Klar wird das Spiel gerechter, aber ob das eine Verbesserung ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dann lieber ein Kreisklassenspiel…

Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Matthias Fiedler: Warum sollte man sich keine Frau vorstellen können? Es geht ja nicht um Frau oder Mann, sondern um gut oder weniger gut. Ob ich mal ein Frauen Team coachen würde… ? Moment, ich muss mal kurz meine Frau anrufen (lacht).

Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!
Matthias Fiedler: Ich bedanke mich auch und wünsche Euch, allen Lesern und Mannschaften ein gutes 2025!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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