SCHWEINFURT / WÜRZBURG – Erfolgsmodell? Nein, das ist die Fußball-Regionalliga Bayern wirklich nicht. Auch wenn der Bayerische Fußball-Verband das nach außen immer so verkaufen will. Das Fachmagazin Kicker deckte das nun deutlich auf.
In einer Bilanz der ersten Halbserie aller fünf Regionalligen in Deutschland stellen nur die Bayern keinen Verein bei den 15 mit den meisten Zuschauern. Im Freistaat zog der Tabellenzweiten Spvgg Bayreuth 2.718 Fans im Schnitt an (siehe unser Bild). Zwar fast 600 mehr als die Würzburger Kickers und sogar rund 1000 mehr als Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 – doch im Ranking taucht die Altstadt damit dennoch nicht auf.
15.359 Zuschauer im Schnitt lockte der MSV Duisburg aus dem Westen an. Damit wäre das Schweinfurter Sachs-Stadion immer ausverkauft und müssten in der Würzburger Arena stets mehrere 1000 Anhänger ohne Tickets vor den Toren stehen. Mit 5.543 Zuschauern im Schnitt ist im Nordosten der Tabellenführer Lok Leipzig sogar nur die Nummer fünf. Chemnitz, Halle, Erfurt und Jena locken noch mehr Fans im Schnitt an.
Duisburg und Leipzig sind durchaus denkbare künftige Gegner der Schnüdel in der 3. Liga, ebenso die Kickers aus Offenbach (6.940) oder aus Stuttgart (4.359), die zur Winterpause jedoch recht deutlich hinter der TSG Hoffenheim 2 stehen – dem Albtraum aller Drittligisten. Denn das Dietmar-Hopp-Stadion mit seinem Fassungsvermögen von rund 6350 Zuschauern wäre auch in der 3. Liga nur ausverkauft, wenn viele Gäste mitkommen. Der Schnitt beim Tabellenführer im Südwesten aktuell: 221. Bedeutet Rang 18. Schlusslicht. Trier, Kassel und der FSV Frankfurt locken hier jeweils mehr als 2000 Anhänger an.
Den Stellenwert der Fußball-Regionalliga Bayern verdeutlicht auch der Fakt, dass laut Statistiken und Kicker die 186.497 verkauften Tickets aller bisherigen Partien in dieser Saison von Duisburg und Lok Leipzig alleine schon übertroffen werden…
Fakt aber auch: In der 3. Liga würden ganz automatisch viel mehr Zuschauer kommen. In der Saison hatte die Spvgg Bayreuth einen Schnitt von 4499. Gegen 1860 München und Dynamo Dresden war die Bude jeweils richtig voll. Mehr als Platz 16 im Ranking war für die Oberfranken im Anhänger-Ranking am Ende dennoch nicht drin.