GRAFENRHEINFELD – Die Hinserie lief eigentlich nahezu optimal für den TSV Grafenrheinfeld, der mit 42 Punkten aus den ersten 18 der 28 Saisonspiele als Tabellenführer der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 1 überwintert.
Ohne die Niederlage im Spitzenspiel beim schärfsten Verfolger FC Arnstein und ohne die Heimpleite gegen die DJK Schweinfurt wäre den Schwarz-Weißen Bombern fast jetzt schon die sofortige Rückkehr in die Kreisliga nicht mehr zu nehmen. So freilich wartet ab März 2025 noch einiges an Arbeit, auch weil der TSV nur noch drei Mal zuhause spielt, sieben Mal aber noch auswärts.
In der Winterpause sprach www.mainfranken.news mit Trainer Fabian Riegler (37).
10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Fabian Riegler: Ich würde uns als Mannschaft eine 8,7 geben. Für uns als Trainergespann ist es das erste Jahr zusammen. Da muss sich das ein oder andere noch verbessern, aber allgemein haben wir eine überragende Punkteausbeute geholt.
Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Fabian Riegler: Bestes und schlechteste Spiel kann ich so gar nicht sagen wir haben in der kompletten Hinrunde kein so richtig schlechtes Spiel abgeliefert. Mal ´ne Halbzeit nicht so gut gespielt, aber nie über 90 Minuten. Wenn ich das Hinrundenspiel gegen die DJK Schweinfurt hernehme, da haben wir zwar verloren, aber einige 100 prozentige Torchancen herausgespielt und sind immer wieder zu Chancen gekommen, aber haben diese leider nicht gemacht. Dafür hatten wir einige Spiele dabei, die wir in den letzten Minuten noch drehen konnten. Das sind die Highlight Spiele der Hinrunde.
Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Fabian Riegler: Meiner Meinung nach ist das eine sehr gute Kreisklasse. Da kann jeder gegen jeden gewinnen. Mich hat Schwanfeld überrascht, dass sie doch so weit unten stehen. Wir hatten zwei enge Spiele gegen sie. Da ich dort noch einige von früher kenne hoffe ich, dass sie den Klassenerhalt schaffen.
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Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Fabian Riegler: Beste Spieler wird immer gleich an den besten Torschützen gedacht, aber oft werden die Abwehrspieler oder Torhüter vergessen. Es ist immer schwierig zu sagen, als Trainer betrachtet man meistens eher das ganze Team. Jetzt nenne ich trotzdem einen Spieler, der zwei richtig gute Spiele gegen uns gemacht und der sehr viel Potenzial hat: Torwart Luis Friedrich vom TSV Bergrheinfeld.
Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Fabian Riegler: Wie oben schon erwähnt ist die Liga sehr ausgeglichen. Es kämpfen noch einige Mannschaften um die drei Aufstiegsplätze. Wir hoffen, dass wir nach einer sehr guten Hinrunde am Ende auch unter den ersten Drei stehen.
Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Fabian Riegler: Der Sieg gegen Sennfeld mit dem gehaltenen Elfmeter und dem Siegtreffer in der letzten Minute.
Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Fabian Riegler: Wir hatten noch nicht all so viele Auswärtsspiele, aber das gewonnene Derby gegen Berch könnte man hier nennen. Aber egal ob auswärts oder zuhause, wir versuchen danach immer wieder mal die örtlichen Wirtschaften zu besuchen. Da gibt es einige in Grafenrheinfeld. Beim Heimspiel kann ich Sömmersdorfer erwähnen, die trotz hoher Niederlage unter der Woche noch bei uns im Sportheim eingekehrt sind.
Wird sich den Winter über im Kader etwas ?
Fabian Riegler: Ja, wir haben den ein oder anderen Verletzten der länger ausfällt. Neuzugänge oder Rückkehrer sind stand jetzt noch nicht bekannt.
Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Fabian Riegler: Gespräche werden in den nächsten Wochen stattfinden.
Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Fabian Riegler: Auf einen guten Weg sind sie meiner Meinung nach, aber ob es dann zum Titel reicht, glaube ich zu bezweifeln.
Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Fabian Riegler: Sicher ist im Fußball gar nichts. Es stehen noch etliche Spiele aus. Ich würde Leverkusen mal noch nicht abschreiben. Schau mer mal. Aber als Club Fan schaue ich da eher auf die 2. Bundesliga, aber dies ist auch nicht immer leicht.
Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Fabian Riegler: Natürlich könnte ich es mir vorstellen, dass es auch mal in der Kreisklasse eine Trainerin gibt. Denkbar wäre es, einmal als Co-Trainerin zu starten und dann zu schauen, wo der Weg hingeht. Ein Frauenteam zu coachen kann ich mir gerade nicht vorstellen, da ich die U7 und erste/zweite Mannschaft trainiere, da geht mit Familie schon sehr viel Zeit drauf.
Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!
www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.