Das Fest der Liebe ist vorbei – und wie jedes Jahr („Alle Jahre wieder!“) hört man gleich ab dem 27. Dezember die ersten Böller krachen. Vereinzelt am Anfang. Ab 29.12. werden es mehr, ab 30. Dezember knallt es dann schon einmal pro Stunde.
In den einschlägigen Geschäften plündern die Kunden derweil die Regale und Ständer mit den Raketen und Knallern. Und schwupps, da ist sie wieder, die jährliche („Alle Jahre wieder!“) Diskussion. Müssen Feuerwerke sein?
Die Antwort kann lauten oder besser: könnte, wenn man vernünftig sein möchte: Ja, wenn sich alles im normalen Maße bewegt. Gegen zwei Vorschläge sollte an sich niemand Einwände haben. Trotzdem lässt es sich nicht realisieren. Warum eigentlich nicht?
Vorschlag eins lautet, Feuerwerke für Privatpersonen zu verbieten, zentral pro Stadt, Gemeinde oder Dorf aber eine halbstündige Veranstaltung ab Mitternacht bis 00.30 Uhr zu erlauben. Vielleicht außerhalb, am Sportplatz, mit aufgebauten Buden schon ab 22 Uhr für eine gemeinsame Feier. Durch Bratwürste und Glühwein lassen sich die Kosten erwirtschaften. Zum Jahreswechsel ist dann für genau eine halbe Stunde das Abschießen und Böllern erlaubt.
Vorschlag zwei zielt in die gleiche Richtung: Wenn schon jeder Haushalt knallen darf, dann eben nur von 00.00 Uhr bis 00.30 Uhr. Wer es davor und danach tut und erwischt wird (Stichwort sinnvolle Polizeieinsätze), zahlt 250 Euro Strafe. Das Geld wird für einen guten Zweck gesammelt, am besten danach den Tierheimen gespendet, die es brauchen. Konkret: Wenn schon vor und nach dem Jahreswechsel Böllerei, dann so, dass damit Sinnvolles getan werden kann.
Doch anscheinend ist sowas nicht möglich. Und so wird es eben wieder schon vor und an Silvester plus weit hinein in die Neujahrsnacht überall krachen. In diesen Tagen ist das in den sozialen Netzwerken wieder ein Thema: Alle Tiere haben Angst. Tierliebhaber wissen das. Egiosten, die nur an sich denken, wissen es vielleicht auch. Aber zur Befriedigung des eigenen Triebes, Lärm zu machen und das auch noch schön zu finden, ist diesen Menschen das egal.
Auch zum Jahreswechsel 2024 auf 2025 („Alle Jahre wieder!“) muss also die Frage erlaubt sein, wiesso sich keine Lösung findet, um eine endlose laute Nacht von Silvester zu Neujahr zu verhindern.
Michael Horling
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Foto: Zoll