EBELSBACH – Nach der Vizemeisterschaft letzte Saison und dem Aus im Aufstiegsrennen in der Relegation gegen Rödelmaier mischt der SV Rapid Ebelsbach nun wieder ganz oben mit in der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 und überwintert auf Rang drei.
Mit vier Siegen verabschiedete sich das Team um Spielertrainer Clemens Haub in die Pause. Bei der SG Üchtelhausen geht es Anfang März 2025 weiter, eine Woche später steht dann der Heimschlager gegen Tabellenführer SG Knetzgau an. Vor Weihnachten sprach www.mainfranken.news mit dem bald scheidenden Coach.
10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Clemens Haub: Durch viele Verletzte und angeschlagene Spieler haben wir das als Team und Mannschaft sehr gut kompensiert. Deshalb würde ich unserer Leistung eine 7 bis 8 geben.
Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Clemens Haub: Unser bestes Spiel haben wir gegen den TV Haßfurt gemacht, wir lagen nach der ersten Halbzeit mit 0:2 zurück, haben uns aber in der Kabine eingeschworen, dieses Spiel zusammen als Team zu drehen. Am Ende war es ein sehr verdienter 4:2 Sieg für uns. Was uns eigentlich keiner mehr zugetraut hat.
Das schlechteste Spiel war wohl mit Abstand das Spiel gegen den FC Haßfurt. Hier haben wir keinen Zweikampf angenommen und sind auch nie wirklich ins Spiel gekommen. Dadurch haben wir am Ende auch verdient mit 4:2 verloren.
Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Clemens Haub: Dass in der Liga jeder jeden schlagen kann.
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Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Clemens Haub: Normal möchte ich keine Spieler hervorheben, da Fußball immer noch ein Team-Sport ist, aber heute mach ich mal eine Ausnahme … Für mich wirklich beeindruckend ist, wie Thorsten Schlereth mit seinem Alter noch immer eine Art Wettbewerbsverzerrung in der Liga sein kann.
Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Clemens Haub: Unter den ersten Drei, wenn wir in der Rückrunde endlich mal öfters mit der selben Elf spielen können und wenn Luka Hornung noch eingreifen kann.
Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Clemens Haub: Dass unsere zwei Neuzugänge, um die ich sehr gekämpft habe, sich so gut ins Team integrieren und uns sportlich wirklich sehr helfen. Bryan und Lenny Weiß passen in das Team wie Faust auf´s Auge.
Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Clemens Haub: Auswärtsspiele sind nie leicht ,man spielt lieber daheim und hat seine gewohnten Abläufe. Der SC Hesselbach ist hier hervorzuheben, Sie waren sehr lange bei uns auf dem Gelände und haben den Jahresabschluss mit uns verbracht.
Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Clemens Haub: Der Kader bleibt der selbe, ich hoffe wirklich das Luka Hornung das ein oder andere Spiel absolvieren kann. Leider hat er diese Saison noch keines bestreiten können.
Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Clemens Haub: Ich habe mich wirklich schweren Herzens dazu entschieden, im Sommer nach dann zwei Jahren beim SV Rapid Ebelsbach aufzuhören. Ich habe eine Strecke von fast 60 Kilometern einfach zum Spielort nach Ebelsbach. Meine Kinder würden sehr gerne öfters kommen, zusammen mit meiner Frau, aber dies ist leider mit zwei Autos sehr unwirtschaftlich. Die Truppe und der Verein sind wirklich super, und wenn die Umstände nicht so krass wären, hätte ich bestimmt das ein oder andere Jahr drangehängt. Aber am Ende muss man sich für das entscheiden, was im Leben das Wichtigste ist, und das ist einfach mal die Familie. Ich wünsche nach meiner Zeit meinem Nachfolger Jusuf Kurtanovic alles alles Gute und viel Spaß mit der geilen Truppe. Zu meiner Person: Ich bin offen für alles und lasse es auf mich zu kommen.
Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Clemens Haub: Er macht bis jetzt einen richtig guten Job, aber jetzt schon darüber zu reden, macht keinen Sinn, es sind immer noch knapp 2 Jahre.
Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Clemens Haub: Ich schau tatsächlich lieber die zweite Liga, das liegt aber daran, dass ich Schalke Sympathisant bin.
Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Clemens Haub: Warum nicht, ist doch alles möglich.
Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!
www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.