Um einen gedacht stressfreien Super-Weihnachtsmarkt-Samstag zu planen, genügt an sich das Internet mit den Auftritten der Veranstalter und dem der Bahn. Denn zu drei adventlichen Großevents mit jeweils vielen Besuchern reist es sich im Bummel-Zug natürlich am besten.
Die Idee lautet, von Schonungen aus am Tag vor dem 3. Advent gleich drei Märkte im Landkreis Main-Spessart zu besuchen und dann auch noch ein Handballspiel. Dank unseres Bahnhaltes quasi direkt vor der Haustüre ist das ja nun wirklich easy. Oder?
An sich… Denn schon um 12.11 Uhr und damit eine Stunde eher als eigentlich gedacht müssen wir den Zug nehmen, der uns nach gut einer Stunde um 13.19 Uhr in Himmelstadt wieder aussteigen lässt. Das ist eine schnelle Verbindung, da kann das Auto kaum mithalten. Der Bahnhof dort befindet sich zwar auf der anderen Mainseite, zum Himmelstadter Weihnachtserlebnis sind es aber nur ein paar Minuten zu Fuß. Machbar.
Mehr als rund eine Stunde vor Ort bleiben jedoch nicht, wenn es etwas mehr sein soll an diesem Tag: 30 Minuten später soll um 14.47 Uhr Mittelsinn ganz im Norden erreicht sein. Das Christbaumdorf mit über 20 Ständen im Verlauf der Dorfstraße, mit – man kann es mal erwähnen – laut Plan sieben WC´s und – das kam mir beim Betrachten in den Sinn – zehn ausgewiesenen Parkplätzen.
Warum vielleicht doch mit dem Auto dorthin? Weil ich um 17.30 Uhr beim Handball sein möchte. Der MHV Schweinfurt spielt in Lohr. Machbar ist das: Um 16.09 Uhr fährt der Zug in Mittelsinn los und ist um 17.14 Uhr in Lohr am Main. Diesbezüglich erste Zweifel, denn der Routenplanen sieht mit dem Pkw gerade mal eine halbe Stunde Fahrtzeit vor.
Das Problem: Der Bahnhof in Lohr ist rund zwei Kilometer von der Spessarttorhalle entfernt. Um 17.14 Uhr hält der Zug, so halbwegs würde das ja noch klappen. Um nach dem Spiel auf dem Rückweg über den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt zu laufen.
Um 19.41 Uhr fährt ein erster Zug nach Hause, braucht dann aber 150 Minuten. Mit dem Auto wären es vielleicht 70, die Hälfte also. Der schnellere Zug, also besser: die direktere Verbindung fährt erst um 20.41 Uhr los, trotzdem wären wir erst um 22.26 Uhr zuhause. Über zehn Stunden unterwegs zu sein bedeutet dann halt vielleicht doch ein bisschen Stress. Trotz Öffentlicher Verkehrsmittel ohne Parkplatzsuche.
Michael Horling
redaktion@mainfranken.news
Fotos: Himmelstadt Weihnachserlebnis