WÜRZBURG – Bischof Dr. Franz Jung hat am Freitag, 29. November, die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger des mit 5000 Euro dotierten Barbara-Stamm-Gedächtnispreises gehalten.
Die Verleihung an das von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) initiierten Projekts „Familienlotse“ fand im Rahmen der Förderpreisverleihung von „Forschung hilft“ statt, der Stiftung der Krebsforschung an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität. 19 Würzburger Forscherteams erhielten beim Festakt in Zentrum für Innere Medizin (ZIM) insgesamt 221.000 Euro an Fördergeldern, berichtet die Universität.
„Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr wieder so viele hochinnovative und aussichtsreiche Projekte eingereicht wurden. Das verdeutlicht die enorme onkologische Forschungsleistung unseres Uniklinikums“, sagte Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“. Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKW, ergänzte: „Die vergleichsweise niederschwellige Förderung der Stiftung ist in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall für unsere oft jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zum einen sorgt sie vielfach in Schlüsselmomenten der Projekte für einen hochwillkommenen finanziellen Rückenwind. Zum anderen sind die Preisgelder für viele eine besondere, nämlich regional getragene Form der Anerkennung ihrer Forschungsbemühungen.“
„Unsere Stiftung ist als Bürgerstiftung konzipiert und steht somit mitten in unserer Gesellschaft“, erläuterte Nelkenstock. Um diese Verbindung zu versinnbildlichen, wurden die 19 Förderpreise beim Festakt von „Patinnen“ und „Paten“ überreicht. Diese Aufgabe übernahmen Tim Bauder, Handballer bei den Wölfen Würzburg, die fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter, Dr. Hülya Düber, Fraktionsvorsitzende des Bezirkstags Unterfranken sowie Frank Wilm, Iris Weiglein und Katja Cervenka, drei in unterschiedlicher Weise von Krebs Betroffene.
Neben den regulären Förderpreisen vergab die Stiftung erneut den im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Barbara-Stamm-Gedächtnispreis. Die ehemalige Bayerische Landtagspräsidentin war bis zu ihrem Tod im Jahr 2022 Ehrenpräsidentin von „Forschung hilft“. Der in diesem Jahr von der Caritasstiftung Würzburg finanzierte Sonderpreis soll gezielt patientenorientierte Forschungsprojekte würdigen, bei denen die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen im Mittelpunkt steht.
Ausgezeichnet wurde das vom Lehrstuhl für Integrierte Psychosomatische Medizin an der Medizinischen Klinik II und von der Frauenklinik des UKW initiierte Projekt „Familienlotse“. Dabei soll ein familientherapeutisches Unterstützungsangebot erarbeitet und erprobt werden, das hilft, die durch eine Krebserkrankung eines Elternteils auftretenden psychischen Belastungen der gesamten Familie – gerade auch der Kinder – zu bewältigen.
Als Laudator des diesjährigen Gedächtnispreises wies Dr. Franz Jung, Bischof von Würzburg, in seiner Ansprache darauf hin, dass es viel zu häufig noch unterlassen werde, neben den Erkrankten selbst auch deren Familien eine gezielte Hilfe anzubieten. „Mit seinem aufsuchenden Charakter nimmt das Projekt ‚Familienlotse‘ daher eine Vorreiterrolle für einen dringend benötigten Kulturwandel in der medizinischen Versorgung ein“, unterstrich der Geistliche.
Als Schirmherrin der diesjährigen Förderpreisverleihung fungierte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Sie betonte: „Krebserkrankungen sind in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Der Kampf gegen Krebs ist deshalb eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.“ Die Universität und das Universitätsklinikum Würzburg hätten sich auf nationaler und internationaler Ebene einen hervorragenden Ruf als Kompetenzzentrum für die Krebsforschung erarbeitet. Die Stiftung „Forschung hilft“ verfolge mit der Förderung der Krebsforschung in Würzburg ein klares Ziel: eine Welt ohne Krebs. „Herzlichen Glückwunsch und besten Dank allen Preisträgerinnen und Preisträgern! Sie helfen durch Ihre Forschung, die Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krebs voranzutreiben.“
Auf dem Bild © Angie Wolf (Universitätsklinikum Würzburg) | Sie fanden in ihren Ansprachen und Beiträgen bei der Preisverleihung viele lobende Worte für die geförderten Forschenden (von links): Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, Bischof Dr. Franz Jung, Staatsministerin Judith Gerlach, Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“, sowie Privatdozent Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg.