SCHWEINFURT – Unabhängig davon, wie der FC Bayern München 2 seine beiden für 2024 noch angesetzten Partien bestreiten wird: Der Wintermeister der Fußball-Regionalliga Bayern heißt 1. F Schweinfurt 05. Das torlose Remis vor immerhin 3500 Fans gegen die Spvgg Bayreuth darf deshalb als Erfolg gewertet werden.
Defensiv stabilen Schnüdeln fehlte diesmal die Durchschlagkraft nach vorne, was freilich auch für die Gäste galt. Hier wie da gab´s zumindest eine Großchance zum Sieg. Deshalb war´s „ein gerechtes Unentschieden“, wie Bayreuths Trainer Lukas Kling meint. „Ein 0:0 der besseren Sorte“ sah sein Gegenüber Victor Kleinhenz.
Die Fans auf den Rängen fanden´s weitestgehend gut, auch wenn man sich am Freitagabend schon mal einen Torjubel gewünscht hätte. „Keine Mannschaft hätte den Dreier verdient“, sagte Kling und drückte damit eher aus: Keinem Team wäre es gerecht gewesen, mit null Punkten vom Platz zu gehen. Der Killerinstinkt fehlte diesmal beiden. Vor der Pause war der FC 05 etwas besser, nach dem Seitenwechsel hatte die Spvgg leichte Vorteile.
„Absolut einverstanden“, war Victor Kleinhenz. Generell mit der bisherigen Saison und den letzten fünf, sechs Monaten. „Heute hätten wir gerne die ein oder andere Torchance mehr kreiert. Aber das 0:0 ohne zwei Leistungsträger nehmen wir hin!“ Neben dem gesperrten Mike Dellinger fiel kurzfristig Kevin Fery wegen einer Augenverletzung aus. Und somit neben einem Torschützen des letzten Samstags auch der überragende Mann vom Sieg gegen Bamberg.
Dass sein Team mit gemischten Gefühlen den Platz verließ, weil es halt siegen und den Vorsprung auf Bayreuth auf sechs Zähler ausbauen wollte, wertet der FC 05-Coach nur positiv. So wie die ganze Halbserie mit 14 Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen. Zuhause sind die Schnüdel weiter ungeschlagen, erwarten zum ersten Match daheim in 2025 Illertissen zu einem Spitzenspiel, später auch noch Bayern München 2 und die Würzburger Kickers. Zwei Mal wird also auf alle Fälle noch die Zuschauerzahl von diesmal wohl jeweils mindestens verdoppelt.
„Riesenerlebnisse“ holte sich Kleinhenz kurz vor Weihnachten nochmals zurück ins Gedächtnis. Beispielsweise den Hinspielsieg in Bayreuth. Und: „Ein halbes Jahr lang konnten wir wie heute mit Profi-Mannschaften dieser Liga mithalten. Das war eine unfassbare Leistung. Eine Riesen-Entwicklung ist zu sehen“, weiß der 33-Jährige.
Mutmaßlich geht´s Ende Februar nächsten Jahres für die Schnüdel weiter mit einem weiteren Gipfeltreffen bei Bayern München 2. Sobald dieses Match im Grünwalder Stadion endgültig terminiert ist, dürften Planungen für eine große Fanfahrt in Angriff genommen werden. Am 1. März geht´s dann regulär zu Greuther Fürth 2. Da macht eine launige Zugfahrt Sinn. So wie generell alle Schweinfurter Fußball-Anhänger in den nächsten Wochen weiter strahlen und freudig erregt sein dürfen, was da 2025 kommen könnte.
„Im Winter ist noch keiner Meister geworden“, sagte am Freitag Lukas Kling. Und meinte: Echter Meister nach 34 Partien. 13 weitere hat der FC 05 noch vor der Brust. Platz eins zu verteidigen, das ist das nun unausgesprochene Ziel.