BERGRHEINFELD / OBERSCHWARZACH – In der Rückrunden-Tabelle der Fußball-Bezirksliga Unterfranken Ost eroberte der TSV Bergrheinfeld vorübergehend Platz zwei und verabschiedet sich formstark in die Winterpause. Und sorgte für hängende Köpfe bei der SG Oberschwarzach. Deren Träume von erneuten Aufstiegsspielen in die Landesliga dürften nach dem 0:3 ausgeträumt sein.
„Neun Punkte sind viel…“, weiß mit Simon Müller einer der beiden scheidenden Spielertrainer um einen zu großen Abstand auf den FC Sand und Platz zwei. „Aber wenn man in Eltmann und heute verliert und gegen Abtswind 2 nicht gewinnt…“, dann hilft halt auch der zwischenzeitliche Sieg gegen Tabellenführer Bad Kissingen nichts. Die restlichen elf Partien in 2025 – darunter in Sand und in Gerolzhofen – muss die SG wohl alle gewinnen, um nochmal angreifen zu können. „Sechs Niederlagen in einer halben Saison sind zu viel. Wenn Du oben stehen willst, darf nicht jede dritte Partie mit einer Enttäuschung enden“, weiß Müller.
„In Bergrheinfeld tun wir uns traditionell schwer. Aber heute waren wir weit weg von unserer Bestform. 90 Minuten lang, bis auf vielleicht mal die zehn nach der Pause. Und schon das 2:0 hat uns endgültig den Stecker gezogen“, sagt Alexander Gress, der die gute Verteidigung des TSV lobte und die einfachen Mittel mit Chipbällen ins Mittelfeld. Nach Tim Rudloffs 2:0 nach 60 Minuten ging gar nichts mehr für die Gäste, Lorenz Kuhn legte sogar noch einen Treffer drauf, als Keeper Felix Wilms schlecht aussah. Luca Neundörfer gelang in der 27. Minute das 1:0.
Bergrheinfelds Torwart Florian Müller blieb nahezu beschäftigungslos. Sehr zur Freunde seines Trainers Wolfgang Hau. Der hatte ja – zusammen mit Andreas Bandorf von Fabio Feidel übernommen. „Da hatten wir einen Punkt. Jetzt sind es 20. Uns es hätte sogar noch der ein oder andere mehr sein können. Wir haben uns die letzten Wochen stabilisiert. Sogar in Bad Kissingen verlieren wir ganz unglücklich erst in letzter Minute“, lobt der 62-jährige Hau.
„Verteidigen ist geil“, sagt er auch und will in der Winterpause ab Vorbereitungsstart sein Team nochmals verbessern, das er nach Stand der Dinge im Sommer wieder abgeben soll. Wie Oberschwarzach sucht auch Bergrheinfeld nach einem neuen Trainer. Beim TSV könnten Hau und Bandorf freilich auch weiter machen. Den vierten Sieg aus den letzten fünf Partien feierte die Mannschaft wie eine Meisterschaft. Mit „Zicke Zacke“ und dem Ruf, dass die „Bercher mit dem Hammer wieder da“ waren.
In einem der Parallelspiele glich in Werneck der FC Gerolzhofen erst in der 94. Minute durch den eingewechselten Madou Gnaore zum 1:1 aus, verlor dennoch im Kampf um Platz zwei Boden gegenüber dem 1. FC Sand, der das Derby vor 350 Zuschauern mit 2:1 gegen die SG Eltmann gewann. Am heutigen Sonntag kann der FC Strahlungen mit einem Sieg gegen Trappstadt an Gerolzhofen vorbei ziehen. Zwischen der FT Schweinfurt 2 und Türkiyemspor Schweinfurt steigt ein innerstädtischer Keller-Knaller – und Tabellenführer Bad Kissingen muss zu Landesliga-Absteiger Gochsheim.