SCHWEINFURT – Nach der Auftaktveranstaltung im September fand am 28. Oktober das erste Arbeitstreffen der Initiative mit 11 Mitgliedern statt. Vertreten sind sowohl Einzelpersonen als auch seniorenpolitisch relevante Organisationen und Gremien, so der Sprecher der Initiative Jochen Keßler-Rosa.
Nach formalen Regelungen zur Zusammenarbeit wurden die folgenden Grundsätze verabschiedet. Damit erfolgte der Auftakt für ein aktives Eingreifen in eine zunehmend einseitige Entwicklung zu Lasten der Menschen, die sich schwer tun mit der Digitalisierung in so vielen Lebensbereichen.
Präambel
Die Begegnung von Mensch zu Mensch ist durch nichts zu ersetzen, und sie tut gut. Jeder Mensch hat ein Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an den Entwicklungen der Neuerungen.
- Wir setzen uns dafür ein, dass im Zuge der Digitalisierung auch die analoge Information und die analoge Teilnahme am gesellschaftlichen Leben möglich bleibt.
- Wir geben den Menschen jeden Alters eine Stimme, die nicht in der Lage sind, digital zu agieren, oder sich dagegen entscheiden.
- Wir setzen uns ein für ein gut erreichbares persönliches Beratungsangebot für Menschen, die bei digitalen Anforderungen Unterstützung brauchen.
- Wir machen aufmerksam auf Entwicklungen, die eine Benachteiligung von Menschen ohne digitale Möglichkeiten bewirken und sprechen oder schreiben die dafür Verantwortlichen konkret an.
- Wir fordern, weiterhin einen barrierefreien und analogen Zugang zu allen Angeboten. Beispiele sind die medizinische Versorgung, finanzielle Vergünstigungen, Veranstaltungen, Behördengänge, Fahrkarten und Fahrpläne.
Mit dieser Erklärung beginnen nun die Aktivitäten. Mitglieder der Initiative werden auf allen Ebenen in ihrem Einzugsbereich aufmerksam machen auf Benachteiligungen oder gar Diskriminierungen, werden Briefe schreiben oder verantwortliche Personen ansprechen. Regelmäßig werden Presseerklärungen abgegeben. So werden mehr Menschen aufmerksam und sensibel für die Belange vorwiegend älterer Mitmenschen, aber auch jüngere, die bewusst oder notgedrungen nicht digital sind. Die Initiative sieht sich einig unter anderem auch mit der BAGSO, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, die kürzlich in einer Erklärung den „Digital-only“-Vorstoß von Bundesverkehrs- und Digitalminister Wissing scharf kritisiert. Dabei geht es einmal mehr um die Teilnahme am Bahnverkehr und am öffentlichen Personenverkehr.
Die Initiative trifft sich regelmäßig im Mehrgenerationenhaus der Diakonie in Schweinfurt, sagt Sprecher Jochen Keßler-Rosa.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay