„Mit den Schiedsrichtern genauso rigoros und streng ins Gericht gehen“: Türkiyemspor Schweinfurt und die Stellungnahme nach den Vorkommnissen in Schwarzach

SCHWEINFURT – Türkiyemspor SV-12 reagiert nun mit einer Stellungnahme zum Spiel der Fußball-Bezirksliga beim SC Schwarzach vom 03.11.2024, als vergangenen Sonntag beim 1:1 gleich vier Akteure der Gäste vom Platz gestellt wurden.

„Liebe Sportsfreunde,
wir als Verein sind verärgert und bestürzt darüber, dass einmal mehr der Fokus nach einem spannenden Kellerduell in der Bezirksliga nicht auf dem Fußball, sondern auf anderen Aspekten, allen voran der desolaten Schiedsrichterleistung vom vergangenen Sonntag liegen muss. Wir haben ein spannendes und hart umkämpftes Duell zweier Mannschaften erlebt, die im Tabellenkeller stecken. Nichtsdestotrotz imponiert, wie fair das Spiel und der Umgang der beiden Mannschaften miteinander waren.

Wir möchten uns auch bei dem Gastgeber aus Schwarzach für die faire Auseinandersetzung bedanken und gratulieren zu dem harten Kampf, den sie uns geboten haben. Wer die 90 Minuten verfolgt hat, kann unschwer zu dem Schluss kommen, dass die Punkteteilung gemessen an den sportlichen Leistungen gerecht war. Nur sind wir extrem verärgert darüber, dass dieses Spiel eben gerade nicht durch sportliche Leistungen entschieden wurde.

Es liegt uns fern, sportliche Ergebnisse ohne weitere Anhaltspunkte an Schiedsrichtern festzumachen und wir haben als Verein ein hohes Maß an Verständnis dafür, dass die Aufgaben eines Schiedsrichters schwierig und auch dort Menschen am Werk sind. Die desolate Vorstellung des Schiedsrichters vom vergangenen Sonntag bewegt sich jedoch weit außerhalb dessen, was mit Verständnis akzeptiert und im Sinne des Sportes hingenommen werden kann.

Wir sind erschüttert über das Maß an Einfluss, das der Schiedsrichter auf dieses Spiel genommen hat. Er hat von Anfang an versucht, sich selbst in den Mittelpunkt dieser Partie zu stellen. Wir sind der Meinung, dass der Fußball im Mittelpunkt stehen sollte. Der Schiedsrichter hat bereits vor Anpfiff mit Ansagen wie „ Ich werde radikal pfeifen. Entweder tanzt ihr nach meiner Pfeife, oder ihr könnt von draußen zuschauen“ für ein unschönes Maß an Grundanspannung gesorgt. Seine Spielleitung knüpfte dann nahtlos an diesen ersten Eindruck an. Er fiel durch eine sehr kleinliche Spielleitung, unangemessene Lautstärke und profane Ansprachen der Spieler beider Teams, sowie durch unangebrachte Interaktionen mit den Zuschauern aufgefallen. Wir hätten uns von einem Schiedsrichter, dem die Spielleitung einer Bezirksligapartie anvertraut wird, deutlich mehr Fingerspitzengefühl und Neutralität erwartet.

Unsere Kritik gilt hierbei nicht per se den erteilten Platzverweisen. Vielmehr sind wir der Ansicht, dass mindestens zwei der erteilten Platzverweise durchaus auf sportlichen und nachvollziehbaren Gesichtspunkten beruht haben. Die beiden anderen Platzverweise jedoch schüren erhebliche Zweifel daran, dass beim Schiedsrichter insbesondere in den Schlussminuten des Spieles das notwendige Maß an Unparteilichkeit gewährleistet war.

Das Ganze gipfelt dann in der durch nichts zu rechtfertigenden, unrühmlichen und insbesondere sportlich nachteiligen Entscheidung des Schiedsrichters kurz vor dem Ausgleichstor. Ein Spieler des SC Schwarzach führte den Ball an der Grundlinie und versuchte, diesen im Spielfeld zu halten. Der Ball überschritt hierbei mit deutlich mehr als nur seinem einfachen Umfang die Grundlinie und befand sich deutlich im Aus. Dies zeigte der unmittelbar in der Nähe der Szene postierte Linienrichter dem Schiedsrichter durch Heben seiner Fahne auch an. Der Schiedsrichter überging jedoch die Entscheidung seines Assistenten mit der Begründung, er habe genau gesehen, der Ball sei noch im Spielfeld gewesen. Der Schiedsrichter selbst befand sich deutlich weiter entfernt von der Szene, als sein Assistent. Infolge dieser Fehlentscheidung fiel direkt und unmittelbar in der zwölften Minute der Nachspielzeit der Ausgleichstreffer, der unseren Verein zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf kostete.

Diese Entscheidung des Schiedsrichters wird von uns auf´s Schärfste kritisiert und kann nicht einmal ansatzweise mit Verständnis versehen werden. Auch mehr als einem Tag nach dem Spiel und reiflicher Reflexion der Partie finden wir hierfür schlichtweg keine Erklärung. Des Weiteren sind wir einigermaßen sprachlos darüber, dass der Schiedsrichter den Aufruhr auf und neben dem Platz, der im Anschluss an diese Szene entstanden ist, in keiner Weise mit seiner eigenen Leistung in Verbindung bringt. Sogar sein Assistent sah sich nach Schlusspfiff dazu veranlasst, sich bei Spielern unseres Vereins für die gezeigte Leistung des Schiedsrichters zu entschuldigen.

Wir erwarten vom bayerischen Fußballverband, dass er die Schiedsrichterleistung in diesem Spiel kritisch aufarbeitet und sicherstellt, dass derartige Verfehlungen zukünftig nicht mehr auftreten. Wir erwarten, dass mit den Schiedsrichtern genauso rigoros und streng ins Gericht gegangen wird, wie es bei den geringsten Verfehlungen mit Spielern, Funktionären, Fans und Vereinen selbst getan wird. Es ist nicht mehr hinnehmbar zu sehen, wie schutzlos Amateurvereine teilweise Schiedsrichtern ausgeliefert sind.

Wir als Verein hinterfragen uns selbst, unser Verhalten und auch dasjenige unserer Spieler stetig. Wir werden aber in Zukunft auch über derartige Verfehlungen von Schiedsrichtern nicht mehr schweigen. Wir werden im Verhältnis zum bayerischen Fußballverband mit allen juristischen Mitteln darauf pochen, dass das Spiel vom vergangenen Sonntag nicht einfach zu den Akten gelegt, sondern insbesondere mit Blick auf den Schiedsrichter mit der notwendigen Sorgfalt beleuchtet wird.“

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