In der Gewalt von Aliens: PETA fordert Passanten in Würzburg mit VR-Brillen heraus, um ihr Leben zu argumentieren

WÜRZBURG – Außergewöhnliche Erfahrung: Passanten haben am kommenden Mittwoch von 10:15 bis 11:45 Uhr auf dem QR-Code in der Würzburger Eichhornstraße die Gelegenheit, die KI-basierte Experience „When They Came For Us“ von der Tierrechtsorganisation PETA auszuprobieren.

Mithilfe einer VR-Brille findet sich der Spieler in einem Raumschiff wieder. Dort wird er von furchteinflößenden Außerirdischen festgehalten, die den Menschen als minderwertig ansehen und sich berechtigt fühlen, ihn nach Belieben für ihre Zwecke auszubeuten. Der Entführte hat sieben Minuten Zeit, die Aliens zu überzeugen, ihm die Freiheit zu schenken. Dank innovativer KI- und VR-Technik entsteht ein intensiver Zweier-Dialog mit einem Alien, der abhängig von den Aussagen des Spielers antwortet. Jedes Gespräch ist einzigartig, die Anzahl der möglichen Ergebnisse unbegrenzt. Im Anschluss stehen Aktive von PETA für einen Austausch bereit.

Die Experience für die Virtual-Reality-Brillen Meta Quest 2 & 3 kann kostenlos im Quest Store heruntergeladen werden. Hinter der Konzeption und Realisierung steht die Technologieagentur Demodern. „When they Came For Us“ ist für den renommierten Lovie Award 2024 in der Kategorie „Best Innovation or Use of Technologies in AI, Web3 & XR“ nominiert.

„Wir wollen dazu anregen, über den Umgang mit Tieren nachzudenken. Die VR-Brille macht es möglich, eine Idee von der beklemmenden Realität zu bekommen, die für Tiere Alltag ist“, so Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin bei PETA. „Die Experience hält den Spielern einen Spiegel vor und zeigt ihnen ihren eigenen Speziesismus auf – die fälschliche Annahme, die eigene Spezies wäre allen anderen überlegen und hätte das Recht, frei über sie zu verfügen.“

Speziesismus – die Diskriminierung anderer Arten

Analog zu den Begriffen Rassismus und Sexismus beschreibt Speziesismus eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden und in sogenannte Haus- und Nutztiere unterteilt: So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, Schweine, Rinder und Hühner hingegen getötet und gegessen. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können sie alle Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran und ein Recht darauf, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA vertritt eine anti-speziesistische Sichtweise und betont, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Details zur Aktion:
Datum: Mittwoch, 6. November 2024
Uhrzeit: 10:15 bis 11:45 Uhr
Ort: Auf dem QR-Code, Eichhornstraße 8, 97070 Würzburg

Auf dem Bild: Eine ähnliche Aktion in Koblenz. / © PETA Deutschland

Weitere Informationen:
Whentheycameforus.de
PETA.de/Themen/Speziesismus-Definition

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