ELFERSHAUSEN – Unter dem Motto DPolG Unterfranken – Demokratie, Integration, Einsatz – Polizei neu denken führte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), Bezirksverband Unterfranken ihren alle fünf Jahre stattfindenden Bezirkskongress im NP Hotel Ullrich in Elfershausen durch.
Während der Arbeitstagung wurde durch die Delegierten ein umfangreiches und zukunftsorientiertes Antragspaket verabschiedet, das sich für die Belange der unterfränkischen Polizeibeamten/−innen einsetzt, angefangen von Schaffung neuer Dienstpostenstrukturen, Schaffung neuer Sportmöglichkeiten im Sinne eines behördlichen Gesundheitsmanagements bis hin zu speziellen Belangen von spezialisierten Einheiten sowie der Tarifbeschäftigten.
Darüber hinaus wurden im Rahmen der Arbeitstagung Neuwahlen für den Bezirk Unterfranken durchgeführt. Hierbei wurde der 43−jährige Thorsten Grimm als alter und jetzt neuer Bezirksvorsitzender im Amt bestätigt. Holger Fiederling wurde zum 1. stellvertretenden Bezirksvorsitzenden, Markus Schlemmer sowie Benjamin Hubka zu den weiteren Stellvertretern gewählt. Weiterhin wurden Sven Hofmann, Björn Wohlfart−Blumoser, Marvin Mögle, Bernhard Bätz und Thomas Lintl in den Bezirksvorstand gewählt. Insgesamt stellt sich die nun neunköpfige Vorstandschaft der DPolG Unterfranken nochmals deutlich jünger und zukunftsfähiger dar, um den polizeilichen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Diese Herausforderungen wurden dann in der am Nachmittag stattfindenden Öffentlichkeitsveranstaltung ausgiebig thematisiert. Grußworte vom stv. Landrat des Landkreises Bad Kissingen, Gotthard Schlereth, vom Bürgermeister der Marktgemeinde Elferhausen, Johannes Krumm, dem unterfränkischen Polizeivizepräsidenten Holger Baumbach sowie dem Landesvorsitzenden der DPolG Bayern, Jürgen Köhnlein, zollten in ihren Grußworten unisono den Kolleginnen und Kollegen der Polizei ihren Respekt für die herausfordernden Aufgaben und zeigten so ihre Wertschätzung, die die Polizisten verdient haben.
In ihrer beeindruckenden Festansprache brachte MdB Andrea Lindholz in ihrer Funktion als stv. Vorsitzende der CDU/CSU−Fraktion im Bundestag für Inneres und Recht alle sicherheitsrelevanten Themen zur Sprache. Das Ganze in einer Klarheit und Deutlichkeit, die viele politische Vertreter in diesen Tagen vermissen lassen. Die großen Themen Gewalt gegen Polizeibeamte, Begrenzung von Zuwanderung, Verstärkung der Grenzkontrollen, notwendiger europäischer Außengrenzschutz, zunehmende Messerangriffe und Clankriminalität waren ebenso auf dem Tableau wie die Abschaffung der aktuellen Cannabis−Gesetzgebung oder die Einführung von Distanz−Elektro−Impuls−Geräten (DEIG), im Volksmund auch Taser genannt. Sehr positiv wurde von den Anwesenden zur Kenntnis genommen, dass hier der Rückhalt von politischer Seite absolut spürbar und greifbar war. Etwaige Polizeibeauftragte wie in der aktuellen Regierung oder das Ausstellen von Kontrollquittungen braucht es nach klarem Bekenntnis von Andrea Lindholz nicht.
In einer Podiumsdiskussion mit MdL Björn Jungbauer (CSU), Dr. Robert Mahler (FW), MdL Christiane Feichtmeier (SPD), MdL Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Thorsten Grimm wurde das Thema subjektives Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum auch am Beispiel von sich verändernden Stadtbildern wie z.B. in Schweinfurt mit der Nähe zum AnKER−Zentrum thematisiert.
Zudem wurde die flächendeckende Einführung des DEIG für die Streifenwägen der Polizei auch in Bayern nochmals ausgiebig diskutiert. Diese Einführung wird durch die DPolG Bayern und auch die
DPolG Unterfranken gefordert und hier auch nochmals durch Thorsten Grimm verdeutlicht. Erfreulicherweise zeigten sich alle Vertreter auf dem Podium offen für eine Pilotierungsphase in diese Richtung. Diese Aussagen stellen auch den alten und neuen Bezirksvorsitzenden der DPolG Unterfranken zufrieden, die Politik wird sich daran messen lassen müssen.
Resolution verabschiedet unter dem Titel – „Demokratie, Sicherheit und Polizei gesamtgesellschaftlich stärken“
Erstmalig verabschiedete der Bezirkskongress der DPolG Unterfranken mit seinen Delegierten eine eigene Resolution, die ein gesamtgesellschafltiches Ziel verfolgt und mit der klaren Forderung hinterlegt ist ein gemeinsames Format aus Unterfranken heraus zu entwickeln. Alle gesellschaftlichen Player von Kirchen, Schulen, Bildungseinrichtungen, Kommunen, Wirtschaftsverbänden, Rettungs− und Hilfsorganisationen, Politik bis hin zur Polizei und zur DPolG an einen Tisch zur gemeinsamen Erarbeitung von gesamtgesellschaftlichen nachhaltigen Lösungskonzepten. Weg davon, dass jeder etwas für sich etwas erarbeitet hin zu einem großen Ganzen, in dem sich alle wiederfinden.
Polizeilich wird diese Resolution hinterlegt mit weiteren Forderungen für die Innere Sicherheit, von nachhaltiger Personalentwicklung, schneller und konsequenter Strafverfolgung, effektivem Grenzschutz, Stärkung der Terrorabwehr über den Schutz vor Cyberkriminalität bis hin zum Ausschöpfen von rechtlichen und technischen Möglichkeiten und der Ächtung von Gewalt gegen Polizeibeamte, denn jeder einzelne Angriff auf einen Polizisten bedeutet einen Angriff auf den Rechtsstaat und ist scharf zu bestrafen.
Auf den Fotos:
- Alter und neuer Bezirksvorsitzender Thorsten Grimm bei seiner Ansprache
- Neuer Bezirksvorstand der DPolG Unterfranken (v.l.n.r. Björn Wohlfart-Blumoser, Benjamin Hubka, Markus Schlemmer, Thorsten Grimm, Holger Fiederling, Marvin Mögle, Thomas Lintl; es fehlen: Sven Hofmann, Bernhard Bätz)
Fotos: DPolG Unterfranken