WÜRZBURG – Eine Kontrolleinheit des Hauptzollamts Schweinfurt hat laut einem Medienbericht am vergangenen Samstag auf dem Autobahnparkplatz Sandgraben Nord an der A3 nahe Würzburg mehrere illegal transportierte Hundewelpen entdeckt.
Die Zöllner überprüften einen Kleintransporter mit rumänischer Zulassung. Auf der Ladefläche fanden sie fünf Welpen, die in zu kleinen Transportboxen mit zu wenig Wasser und Nahrung untergebracht waren. Der Fahrer konnte keine gültigen veterinärrechtlichen Unterlagen, etwa Impfausweise oder Transportbescheinigungen, vorlegen. Die Tiere wurden daraufhin sichergestellt und dem zuständigen Veterinäramt übergeben, das sich nun um deren Versorgung und Unterbringung kümmert. PETA warnt vor solch kriminellen Händlern im Internet und fordert die Bundesregierung auf, den Onlinehandel mit Lebewesen zu verbieten.
„Der illegale Welpenhandel läuft ungebremst weiter, Händler machen auf Kosten hilfloser Tierkinder Profit. Allein auf den größten Internetplattformen werden derzeit etwa 15.000 Welpen zum Verkauf angeboten – viele davon, wie auch im aktuellen Fall, illegal importiert“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden.“
Wien setzt Zeichen gegen Welpenhandel: Strafen auch für Käufer illegal gehandelter Tiere
In Wien gilt seit der letzten Tierschutzgesetznovelle, dass auch der Kauf von Welpen aus illegalem Handel unter Strafe gestellt wird. Käufer von illegal gehandelten Tieren müssen mit Strafen von bis zu 3.750 Euro rechnen. PETA appelliert an die deutsche Bundesregierung, diesem Beispiel zu folgen – denn nur so kann das Tierleid effektiv beendet werden.
Welpenhandel ist kein Einzelfall
Noch immer floriert das Geschäft mit Tierbabys über Internetportale. Händler verlangen für die Welpen häufig mehrere tausend Euro. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort harren Hundemütter auf „Welpenfarmen“ tagtäglich, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien aus. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter werden in ihrem kurzen Leben in dieser der Branche nur einen Zweck missbraucht: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.
Um PETA bei der Aufdeckung von illegalem Welpenhandel zu unterstützen, können Verdachtsfälle direkt über die Welpenhandel-Meldeseite der Tierrechtsorganisation gemeldet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-)gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.

